WatchShot#24: US-Kriegsschiffe können doch wirklich nur zerstören.
23. Januar 2013 von moritatensaenger
Naja, natürlich ist ein Minenräumer wie die USS Guardian mit Kriegsschiff korrekt bezeichnet, aber der Verdacht liegt nahe, dass es der SZ mit ihrer Überschrift zu diesem Bericht [1]…
…nicht primär darum ging, die korrekte Bezeichnung für das Schiff zu verwenden, da hätten der Name und die Bezeichnung “Minenräumer” durchaus ausgereicht, sondern es war unserem Blatt wohl eher wichtig, den Zusammenhang von USA und Krieg und vielleicht auch noch Schäden wieder mal in den Köpfen zu verknüpfen. Auch sonst hat man sich in dem Text nicht sonderlich an Fakten und Wahrheiten gehalten. Etwa, indem man behauptet…
Die Stellungnahme der Parkbehörde, die für das Tubbataha-Riff zuständig ist, lautet nämlich anders. Am gestrigen Dienstag erklärte man beim dortigen Tubbataha Management Board in einem Official Statement on the USS Guardian Incident [2], dass man das US-Schiff überhaupt erst um 16 Uhr auf dem Radar bemerkt hatte. Über eineinhalb Stunden nachdem der Minenräumer um 14:25 Uhr auf dem Riff aufgelaufen war. Da gestaltet es sich selbst für die gut trainierte Besatzung eines Minenräumers schwierig, auf Warnungen zu reagieren.
Und wenn man bei der Navy “argwöhnt”, dass die Navigationskarten ungenau waren, wie das die SZ so schön ins Lächerliche zu ziehen versucht, dann ist man da in durchaus prominenter Gesellschaft. Das “Schiff” der Umweltorganisation Greenpeace, das laut Süddeutsche vor 7 Jahren ebenfalls im selben Riff auf Grund lief, war nämlich sogar vom Namen her ein “Kriegsschiff”: die weltbekannte “Rainbow Warrior” [3]. Und auch Greenpeace, das hat die SZ vergessen zu erwähnen, berief sich damals darauf, dass die entsprechenden Karten der philippinischen Behörden ungenau gewesen seien.
Blöd also, dass die Amerikaner und ihr Militär nun vielleicht doch nicht so blöd und ignorant waren, wie man das im Hause SZ gern hätte.
Mit tönendem Gruß
Ihr Moritatensanger alias Peter Zangerl
2 Reaktionen zu “WatchShot#24: US-Kriegsschiffe können doch wirklich nur zerstören.”
1000 Quadratmeter, das ist ein Sechzigstel der Größe eines Fußballfeldes und etwa ein Hunderttausendstel der Fläche des Tubbataha-Riffs (80km² laut Wiki). Das klingt wenig, aber das ist fast das Dreifache der Fläche, die führende Linkspolitiker zum Wohnen benötigen (Lafontaine: 350m²). Die Medienaufruhr ist also voll angemessen.
Dafür macht die Summe, die man den USA - wie von der SZ kolportiert, also mit Vorsicht zu genießen - jetzt abverlangt (im Gegensatz zu seinerzeit Greenpeace) auch nur ein geschätztes Drittel dessen aus, was Lafontaine für seinen floridastyligen Architektenunfall bezahlt haben mag. LG, Peter