Adventskalender 2012 (19)
19. Dezember 2012 von Team
Liebe Leser,
im Advent wollen wir Sie jeden Tag mit einem neuen Türchen in unserem Adventskalender erfreuen. Gezielt suchen wir ausnahmsweise nicht nach dem besonders Kritikwürdigen, sondern nach Artikeln - oder auch nur Bildern des Tages, die besonders gelungen oder besonders schön sind, sei es wegen des Motivs oder bzw. der Meldung oder sei es der wegen besonderen journalistischen Leistung. Das soll Sie und uns alle in Adventsstimmung versetzen - und die mitlesenden SZ-Redakteure animieren. Klicken Sie bitte einfach auf das Kalendertürchen. Unser Weihnachtswunsch ist es, Ihnen (wenigstens) am 24. Dezember, mit dem letzten Türchen einen Artikel präsentieren zu können, an dem wir rein gar nichts auszusetzen haben. Gerne können Sie uns dabei helfen. Sie sind herzlich eingeladen, uns Ihre Fundstücke an suedwatch[at]suedwatch. de zu schicken.
Suedwatch.de wünschen allen einen frohen Advent!
Familienministerin Kristina Schröder sorgte in einem Interview mit der ZEIT für allgemeine Erheiterung, als sie nicht nur für eine Ersetzung von “Der liebe Gott” durch “Das liebe Gott” plädierte, sondern auch Synchronübersetzungen beim Vorlesen von Weltliteratur an ihre Tochter ankündigte, damit diese keine falschen Wörter lerne oder - noch schlimmer - ein falsches Frauenbild bekäme. Marc Felix Serrao hat sich dazu dankenswerterweise zu Wort gemeldet:
“Nun könnte man darauf hinweisen, dass der Begriff “Neger” bei Astrid Lindgren nichts mit rassistischer Herabsetzung zu tun hat, ganz im Gegenteil: “Mein Vater ist ein Negerkönig. Irgendwann kommt er und holt mich, und dann werde ich eine Negerprinzessin. Hei hopp, was wird das für ein Leben!”
Aber Politiker haben viel zu tun, die können nicht alles verstehen, worüber sie reden. Das gilt sogar für die Klassiker. Grimms Märchen sieht Schröder ebenfalls kritisch. Denn: “Da gibt es selten eine positive Frauenfigur.” Jetzt könnte man mit Funny van Dannen antworten, dass es in der Literatur wie im Leben nun mal deutlich mehr negative Figuren, Frauen wie Männer, gibt und sogar “lesbische schwarze Behinderte” ätzend sein können.
Oder man greift einfach zu den Grimms. Und liest. Über das Sterntalermädchen, das Armen hilft. Und Gretel, die den Hans rettet. Oder den Wolf, der Rotkäppchen, ja, frisst. Aber in was? In Frauenkleidern! Das Monster muss, damit man ihm traut, weiblich wirken. Wenn das nicht modern ist.”