Es stand natürlich nicht in der SZ…
23. September 2012 von Wolpertinger
… unserer islam-unkritischen Hauspostille, dass ihr Säulenheiliger Obama nebst seiner Außenministerin Hillary für $ 70.000 US-Steuergelder Anzeigen-Sendezeit im pakistanischen TV gekauft hat, um – ja, was zu tun? Natürlich, wie kann man da nur fragen – um sich öffentlich für das Video, ja, DAS bewusste Video zu entschuldigen (1), natürlich vollumfänglich und ohne erklärenden Hinweis auf irgendwelche „westlichen“ Werte wie die in den USA erfrischend kompromisslos garantierte und politisch völlig inkorrekte Meinungs-und Redefreiheit. Dafür aber die ernste Versicherung, im vorliegenden Falle lehne man die Ausübung derselben ab, auch wenn man als Regierung nicht schuld sei, wenn einer der Regierten unbotmäßigerweise ein Video, DAS bewusste widerliche Video herstelle, das, entgegen jeder amerikanischen Tradition, der Verspottung einer Religion diene, hier: des Islam (eine Religion, die, wie islamkritische Westler inzwischen aus zahlreichen Beispielen wissen, absolut keinen Spaß geschweige denn Spott versteht und man ihr das auch nicht zumutet wie den weniger gewalttätigen anderen Religionen). Etcetera blabla. Eigentlich hätte die SZ diesen Auftritt „ihres“ Präsidenten Obama bejubeln müssen, sie, die sich vor jeder noch so angebrachten Islamkritik regelmäßig wegduckt. Anders als Charlie Hebdo in Frankreich. Aber dazu kommen wir noch. Sehen Sie erst den amerikanischen Präsidenten bei seinem TV-Auftritt (zum Starten des Films bitte auf das Bild klicken):
Eine intelligente Debatte, die man in ganzer Länge verfolgen sollte.
Charlie Hebdo also setzte dem allem noch eins drauf und wagte, WAGTE, NOCH eine Mohammed-Karikatur zu veröffentlichen, die zunächst dem islamfrommen Leser in dessen Hauspostille nicht zugemutet wurde. Suedwatch tat’s und hat keine Fensterscheiben zu beklagen wie letztes Jahr die freche französische Satire-Zeitschrift Charlie Hebdo, damals noch ungeschützt von massivem Polizeiaufgebot.(2) (Wir haben ja auch kein Büro, sondern nur ein piktorales Sch…häuschen für die Auslage der islam-unkritischen Hauspostille zum geflissentlichen zweckdienlichen Gebrauch).
Und so belehrte uns die SZ, unsere islam-unkritische Hauspostille, sozusagen das Kirchenblättchen von Muslimen, dass die Schmähung des Propheten Mohammed eine Sünde sei (3) und man sich - implizit gefolgert - deshalb Mord und Totschlag, Flaggenverbrennen und Gebäude-in-Brand-Setzen durch den strenggläubigen, dem Islam anhängenden Mob selber zuzuschreiben habe, wobei höflicherweise nicht erwähnt wird, - man will ja niemanden unnötig reizen! Sie wissen, das rote Tuch für den wütenden Stier! – wobei höflicherweise also nicht erwähnt wird, dass in den vom Islam beherrschten Ländern christliche Bibeln ohne weiteres öffentlich verbrannt werden und nach islamischer Lesart ungläubige Menschen, besonders wenn sie Amerikaner sind, auch mal hin und wieder öffentlich den Kopf abgehackt bekommen. Was dann auch im Video festgehalten wird, zum Beispiel mit dem Titel „The Slaughter of the Spy-Journalist, the Jew Daniel Pearl), worüber sich aber niemand aufzuregen hat. (4)
Damit SZ-seits alles im rechten (bzw. linken) Lot der nur dem Islam gebührenden politischen Korrektheit verbleibt (Christenschmähung und Judenherabsetzung ist dagegen äußerst schick für unsere intellektuellen Salon-Helden von der SZ), damit also alles im rechten Lot bleibt, lieh sich die SZ als Kommentarschreiber zu dieser neuen Frechheit von Charlie Hebdo am 20.12.2012 den Herrn Joseph Hanimann aus, der Google zufolge hin und wieder in der ZEIT und der FAZ schreibt. (5)
Wie schon im Vorspann des Kommentars ersichtlich, ist das ein didaktischer Kommentar so recht nach dem Geschmack der SZ, vor allem, wenn man dann auch noch die Schlussfolgerung und dort besonders den letzten Satz des Artikels liest:
Auch die Reaktion der restlichen französischen Öffentlichkeit ist bemerkenswert. Im Unterschied zum Karikaturenstreit vor sechs Jahren löst die neue Karikaturenaffäre im Land Befremden, ja Ablehnung aus. Die Verfechter einer Meinungs-, Ausdrucks- und Verspottungsfreiheit, die absolut gilt und der keine Grenzen gesetzt werden dürften, werden weniger - in der Politik und den Medien, aber auch in der Bevölkerung. Das Land lernt, seine hohen Prinzipien mit den gesellschaftlichen Umständen in Einklang zu bringen (Hervorh. Wolpertinger).“
Toll, dieser Lernerfolg – ganz so, wie sich die SZ das auch für die deutsche Öffentlichkeit vorstellt. Wenn es auch noch den einen oder anderen Foristen gibt, der anderer Meinung ist:
Die SZ tat ja auch ihr Bestes im Sinne solcher Volkserziehung durch die Art und Weise ihrer Berichterstattung über die Ereignisse in Bengasi/Libyen, bei der vier Amerikaner, darunter der amerikanische Botschafter, zu Tode kamen. Noch am 12. September, an dem Tag, als über die „Demonstrationen“ in Bengasi am Tag zuvor berichtet wurde, scheint die SZ in ihrer naiven „Vorurteilslosigkeit“ absolut nicht bemerkt zu haben, dass sich das alles am 11. September abspielte und brauchte so auch nicht den geringsten Verdacht zu hegen, dass dies eine geplante Attacke pünktlich zum Jahrestag von 9/11 gewesen sein könnte. In drei verschiedenen Versionen unter fünf verschiedenen Einstellungszeiten schreibt Antonie Rietzschel über die Ereignisse in Bengasi – natürlich ohne Hinweis darauf, dass es sich bei ihren jeweils am 12.9.2012 aufeinander folgenden Artikeln unter verschiedenen Titeln um den jeweils neusten Aufguss der bereits geraume Zeit zuvor angesetzten und inzwischen abgestandenen Story handelte. Und so lauteten die Titel der drei Versionen von ein-und derselben Geschichte:
1. Version: Islamische Proteste gegen Schmäh-Film. US-Regierung bestätigt Tod ihres Botschafters. Einstellungen um 13:53 und um 13:56 Uhr (Siehe 3)
2. Version: Islamische Proteste gegen Schmäh-Film. Mitt Romney schürt Angst vor arabischem Winter. Einstellungen um 17:08 und um 19:42 Uhr
3. Version: Tote US-Diplomaten in Bengasi. Attacke soll geplant gewesen sein. Letzte der insgesamt 5 Einstellungen um 22:59 Uhr, die frühere 2.Version wurde von der SZ unauffindbar gelöscht. Gut, dass es screenshots gibt. (6)
Listig ist, wie die SZ in ihrer ersten Version die Schuld nicht bei den militanten Tätern, sondern bei den vermeintlichen Verursachern – den Machern des Videos – sieht. (Siehe Vorspann). Dann schlachtet sie die Ereignisse wahlpropagandistisch aus, um einen weiteren geliebten Bösewicht in dieser Story auszumachen: Mitt Romney, der angesichts der Ereignisse nicht mehr an einen arabischen Frühling glaubt, wo Kontrahent Obama doch so gekonnt und erfolgreich im Nahen Osten agiert hat. Schließlich ringt sie sich spät nachts zur vorsichtigen Vermutung durch: “Attacke soll geplant gewesen sein“ - und belässt es dabei.
Der Terroranschlag SOLL geplant gewesen sein. Gewisses weiß man angeblich nicht, ganz so, wie es die offizielle Version der Obama-Propaganda-Maschinerie, der sich die SZ sklavisch verschrieben hat, will.Denn wer weiß, vielleicht stimmt ja der in der New York Times geäußerte Verdacht, dass der Flächenbrand von Bengasi von einem aus Guantanamo nach Libyen entlassenen Unschuldslamm namens Abu Sufian Ibrahim Ahmed Hamouda entzündet wurde, der sich jetzt der dort agierenden Terrororganisation Ansar al-Sharia verschrieben haben soll. Vielleicht hat ja auch Al Qaida mitgemischt. (7) Aber wenige Wochen vor der Wahl darf der Präsident der Weltmacht Amerika, dessen einzige außenpolitische Großtat es war, Osama bin Laden zur Strecke zu bringen, nicht als in seiner Außenpolitik gescheitert erscheinen wie einst Carter, der nach der Iran-Geiselaffäre dann gegen den „Cowboy“ Reagan verlor.(8) Drei Tage lang wird von der Obama-Regierung und deren diversen offiziellen Sprechern systematisch verharmlost, vielleicht sogar gelogen: die Mär von den spontanen Aufwallungen gekränkter muslimischer Seelen, die rein zufällig schwerste Bewaffnung (Mörser und Granatwerfer) bei sich trugen sowie alles, was nötig war, um mehrere Gebäude auf dem Botschaftsgelände in Bengasi in Schutt und Asche zu legen, wo dann als Kollateralschaden der Botschafter Chris Stevens und drei weitere in den Gebäuden befindliche Amerikaner unter ungeklärten Umständen umkamen. Wenn man das alles berichten würde, wie blamiert stünde dann das von der SZ schon fast hörig gepushte Obama-Regierungsteam da – blamiert hinsichtlich des Erfolgs seiner Geheimdienste und/oder der Verwertung von Warnungen dieser Dienste, der Unfähigkeit, in den hochexplosiven Ländern des Nahen Ostens die eigene Botschaft zu schützen und besorgniserregend das geistige Wolkenkuckucksheim eines Präsidenten, der meint, mit ein paar versöhnlichen Reden schon die brisante Lage in diesen, vom antiamerikanischen Islam beherrschten Regionen der Welt besänftigen zu können.
Nachdem dann von Matthew Olsen, dem Direktor des „National Counterterrorism Center“ ohne Umschweife erklärt wurde, natürlich habe es sich um einen Terrorangriff gehandelt (9), hatte die Obama-Regierung keine andere Wahl als eine unvermittelte Kehrtwendung zu machen und das offizielle Märchen aus Tausendundeiner Nacht den nicht mehr zu leugnenden Tatsachen anzupassen. Plötzlich bezeichnete auch das Weiße Haus den Terroranschlag als Terroranschlag.
Schade, dass die Amerika-Korrespondenten der SZ, unter ihnen der so schreibfreudige Matthias Kolb als neues Mitglied im Team, sich hier edelster Zurückhaltung befleißigten – wo doch Kolb vor kurzer Zeit sogar nach Utah gereist war, um das Mormonentum Romneys und seiner Glaubensbrüder zu erkunden und die Leser der SZ in einer Reihe von Artikeln in leise ironischem bis hämischem Ton darauf vorzubereiten, was man von einem Kandidaten, der einer solch suspekten und lächerlichen, zum Spott reizenden Religion anhänge, zu erwarten habe. Man lese z.B. „So ticken Romneys Glaubensbrüder“ (Matthias Kolb, 22.6.2012) (10) Ob eine solche Recherche durch die SZ auch erfolgt wäre, wenn Romney Muslim wäre, um ihn dann in einen Topf mit all den so oder so „tickenden“ muslimischen Glaubensbrüdern in aller Welt zu werfen? Oder wäre er für die SZ als gläubiger Muslim im entsprechenden Biotop der SZ von vorneherein über jeden Verdacht und Spott erhaben gewesen? Nur so ein Gedankenspiel.
Inzwischen hat die New York Times – obwohl tendenziell der Linkspresse zugehörig und damit der Weltsicht der Obama-Regierung zugeneigt – ausführliche Berichte darüber veröffentlicht, was sich am 11. September in Bengasi abspielte. (Das macht den Unterschied zwischen einem Qualitätsblatt von Weltniveau und dem Käseblatt aus München aus). Der Wolpertinger empfiehlt die Lektüre der zahlreichen Artikel in der New York Times, wie z.B. unter (11), insbesondere aber die Recherche zu dem, was sich am 11. September im einzelnen in Bengasi abspielte (siehe 7), denn in der SZ wird man über diese Vorgänge und deren Hintergründe nichts oder nicht viel finden. Der Leser muss ja schließlich geschützt werden davor, zuviel zu wissen und eigene Schlüsse aus seinem Wissen um die Ereignisse, wie sie sich abgespielt haben, zu ziehen.
Sollte er trotzdem versucht sein, zu viel selber zu denken, lenkt ihn die SZ schon behutsam in die richtigen Bahnen mit einer feinen, ach so feinen, wohlfeilen Ami-Schelte, die die SZ mit ihren beiden letzten Versionen über Bengasi von Antonie Rietzschel zur wohlgefälligen Kenntnisnahme durch den Leser anbietet. Die deutsche Wiedergabe am Ende der beiden letzten Versionen ihres Artikels, die Zusammenfassung einer im britischen Guardian besprochenen Meinungsumfrage im Nahen Osten und Nordafrika zu Amerika, enthält allerdings einen sinnentstellenden Übersetzungsfehler, aber derartige Pannen ist man ja bei der SZ gewohnt. Wo so grob gehobelt wird, fallen halt Späne. Auf korrekte Details kann man da verzichten. Unserer Hauspostille kommt es ja nur darauf an, es den Amis zur Freude der Mehrzahl ihrer Foristen mal wieder richtig hinzureiben: Geschieht Euch Amis ganz recht!
Und auch die Menschen in Europa (i.e. neben den Befragten im Nahen Osten und in Nordafrika, Anm. des Verf.) scheinen an den USA zu zweifeln. Mehr als die Hälfte der befragten Deutschen sollen tiefes Misstrauen geäußert haben, schreibt der Guardian. Als die britischen Teilnehmer der Umfrage gebeten wurden, ein Wort auszuwählen, dass sie mit Amerika verbinden, wählten 40 Prozent: ”Schikane”.
Na also, da haben wirs mal wieder. Die Amis sind selber schuld. Wo sie doch den Rest der Welt schikanieren. Und das trotz des Friedensnobelpreisträgers Obama!
Und ja, ganz nebenbei, auch darüber berichtet die Süddeutsche nicht: Ab nächster Woche ist in einer New Yorker Galerie ein in den Urin des „Künstlers“ Serrano getauchtes Kruzifix, von dem 10 Fotos (ebenfalls Kunst) existieren, zu sehen. Name des Kunstwerks: “Piss Christ“ (12). Ohne dass sich Obama, aufgefordert, sich dazu zu äußern, dieser Verhöhnung der christlichen Religion annimmt. Schließlich schmeißen Christen ja auch keine Fensterscheiben ein. Geschweige denn, dass sie all das tun, was gekränkte muslimische Seelen in Bengasi (und anderswo in der Welt) auf den Trailer eines superdämlichen Schmäh-Videos hin veranstalteten.
Sicherlich hat man bei der Süddeutschen auch Verständnis dafür, dass der ägyptische Präsident Mursi, der der Muslim-Bruderschaft angehört, Zensur der im Westen verankerten Meinungs- und Redefreiheit fordert, wenn es sich um etwaige den Islam beleidigende Inhalte handle. Oder wenn in Pakistan – so ist auf der Website der BBC zu lesen - ein Mitglied der Regierung $ 100.000 Kopfgeld aussetzt für den Macher des beleidigenden Mohammed-Videos. Oder irgendeines anderen beleidigenden Videos in der Zukunft.(13)
“I will pay whoever kills the makers of this video $100,000,” the minister said. “If someone else makes other similar blasphemous material in the future, I will also pay his killers $100,000.
“I call upon these countries and say: Yes, freedom of expression is there, but you should make laws regarding people insulting our Prophet. And if you don’t, then the future will be extremely dangerous.”
In vorauseilendem Kuschen (man verzeihe dem Wolpertinger das schiefe Bild) beherzigt die SZ in perfekter Selbstzensur bereits seit langem, was man über den Islam alles nicht sagen oder nicht zeigen darf – denn sonst setzt’s bekanntlich was! Kapiert?
Der Wolpertinger
(in diesem Punkt etwas lernunfähig, weil lernunwillig im Sinne unserer islam-unkritischen Hauspostille).
(1) http://www.foxnews.com/on-air/america-live/index.html
(2) http://www.suedwatch.de/blog/?p=8880
(3) http://www.sueddeutsche.de/politik/gewalttaetiger-angriff-nach-mohammed-film-us-regierung-bestaetigt-tod-des-botschafters-in-libyen-1.1465425
(4) http://www.suedwatch.de/blog/?p=5424
(5) http://www.sueddeutsche.de/politik/muslime-in-frankreich-noch-ein-paar-mohammed-karikaturen-1.1473952
(6) http://www.sueddeutsche.de/politik/tote-us-diplomaten-in-bengasi-attacke-soll-geplant-gewesen-sein-1.1465823
(7) http://www.nytimes.com/2012/09/21/world/africa/after-attack-in-libya-ambush-struck-rescuers.html?
(8) http://video.foxnews.com/v/1852091882001/obama-haunted-by-jimmy-carters-october-surprise/?playlist_id=86857&intcmp=obne
(9) http://video.foxnews.com/v/1851756667001/counterterrorism-official-calls-libya-attack-terrorism/?playlist_id=86857&intcmp=obinsite
(10) http://www.sueddeutsche.de/politik/alltag-der-mormonen-in-amerika-so-ticken-romneys-glaubensbrueder-1.1389172
(11) http://topics.nytimes.com/top/reference/timestopics/subjects/i/innocence_of_muslims_riots/index.html
(12) http://radio.foxnews.com/toddstarnes/top-stories/wh-silent-over-demands-to-denounce-piss-christ-artwork.html
(13) http://www.bbc.co.uk/news/world-asia-19687386
3 Reaktionen zu “Es stand natürlich nicht in der SZ…”
Kleiner Exkurs in die Waffentechnik:
Mörser sind Granatwerfer.
Die beim Anschlag von Bengasi neben Granatwerfen auch benutzten RPG heißen bei wörtlicher Übersetzung aus dem Russischen zwar auch Granatwerfer, zählen im Westen aber nicht dazu, da es keine Steilfeuergeschütze sind (ein Hauptmerkmal der Mörser). Das russische Wort für Granatwerfer im westlichen Sinne wiederum ist von der veralteten Bezeichnung Minenwerfer abgeleitet.
http://de.wikipedia.org/wiki/RPG-7
http://de.wikipedia.org/wiki/Steilfeuergesch%C3%BCtz
Die RPG gehört bei finanzstärkeren irregulären Truppen in Asien und Afrika durchaus zur Standardbewaffnung, gewissermaßen als die AK-47 unter den Infanterieunterstützungswaffen.
Schönen Gruß an alle Fans der Süddeutschen Zeitung, von einem anderen Blogger auch gern Talibanblatt genannt.
Lieber Sophist X,
zunächst vielen Dank für Ihr aufmerksames Lesen unserer Texte. Und natürlich haben Sie mit Ihrem Kommentar nicht unrecht. Allerdings hat auch der Wolpertinger nichts Falsches bezüglich der Bewaffnung geschrieben. Unabhängig davon, dass natürlich die genauen Bezeichnungen der verwendeten Waffen nicht wirklich bekannt ist, schrieb der Wolpertinger (im Einklang mit unterschiedlichsten Medienberichten) von “Mörsern” und “Granatwerfern”, worauf Sie feststellten, Mörser seien Granatwerfer. Das ist (heutzutage) korrekt. Korrekt ist aber auch, dass nicht jeder Granatwerfer ein Mörser ist. Und in so fern stimmt dann auch Wolpertingers Aufzählung wieder. Zur Erklärung:
Mörser werfen (und nicht schießen) Granaten in einem relativ steilen Winkel ab und werden deshalb auch Steilfeuerwaffen genannt. Innerhalb der Gattung gibt es auch sehr leichte Mörser, die von der Infanterie mitgeführt und eingesetzt werden. Unter dem folgenden Link sehen Sie ein Lance grenade individuel Mle F1 im Einsatz (beachten Sie den Winkel), einen leichten Mörser, wie er bei der französischen Armee verwendet wird:
http://3a.img.v4.skyrock.net/1210/70161210/pics/2789956268_1.jpg
Und nachfolgend sehen Sie einen Granatwerfer, der kein Mörser ist. Es ist ein Abwurfgerät, das unter einem Heckler & Koch G36 montiert ist (beachten Sie das zweite Griffstück weiter vorn am Sturmgewehr):
http://www.rk-aalen.de/images/Wissenslexikon/G36_mitGranatwerfer.jpg
Es ist also nicht falsch, wenn Wolpertinger schreibt…
“..die Mär von den spontanen Aufwallungen gekränkter muslimischer Seelen, die rein zufällig schwerste Bewaffnung (Mörser und Granatwerfer) bei sich trugen sowie alles, was nötig war, um mehrere Gebäude auf dem Botschaftsgelände in Bengasi in Schutt und Asche zu legen, wo dann als Kollateralschaden der Botschafter Chris Stevens und drei weitere in den Gebäuden befindliche Amerikaner unter ungeklärten Umständen umkamen.”
…, denn natürlich können die Terrortrupps sowohl mit leichten Mörsern als auch mit Sturmgewehr-Granatwerfern ausgerüstet gewesen sein. Die enormen Schäden sprechen durchaus dafür.
Beste Grüße
Peter Zangerl alias Moritatensaenger
Liebe Vorkommentatoren,
zu den Vorgängen in Bengasi gibt es bereits zwei englische Wikipedia-Seiten, in denen im einzelnen aufgeführt wird, welche Waffen bei dem Anschlag verwendet wurden:
http://en.wikipedia.org/wiki/2012_diplomatic_missions_attacks
“In Benghazi, the attack on the U.S. consulate lasted almost five hours, and the attackers used rocket-propelled grenades, assault rifles, hand grenades, gun trucks, and mortars. ”
http://en.wikipedia.org/wiki/U.S._Consulate_attack_in_Benghazi
“On September 11, 2012, the United States diplomatic mission and a separate location (referred to as the “annex”) in Benghazi, Libya, were attacked with rocket-propelled grenades, hand grenades, various small arms (AK-47 and the Belgium-made FN F2000 NATO assault rifles), gun trucks, and mortars in a sustained gunbattle that lasted nearly 5 hours. ”
Durch Anklicken der genannten Waffen gelangt man zu deren Abbildung. Ich gebe zu, daß ich absolut kein Waffenexperte bin - aber nach dem, was mein Kollege Moritatensaenger erläutert hat sowie nach Einsichtnahme in die beiden Wiki-Seiten nebst Abbildungen meine ich, in meiner Aufzählung/Übersetzung aus dem Englischen keinen Fehler gemacht zu haben.
Auch von mir danke für Ihr Interesse, lieber Sophist X !