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Des Nachtretens kein Ende

21. Juni 2012 von moritatensaenger

Erinnern Sie sich noch, liebe Leser, welche Worte [1] der Vorsitzende der 5. Großen Strafkammer des Landgerichts Mannheim allgemein an die Presse richtete, als er das Kachelmann-Urteil der Kammer begründete? Naja, wenn Sie sich daran erinnern, dann nur weil Sie darüber an anderer Stelle als in der Süddeutschen informiert wurden. Die hat sich dazu nämlich wohlweislich ausgeschwiegen. Eine kleine Erinnerung deshalb durch uns:

“Aufgabe der Presse [ist es], vollständig und sachlich zu berichten, dem Leser damit die Möglichkeit zu geben, sich unvoreingenommen eine Meinung zu bilden und dabei die Würde des Gerichts und der Verfahrensbeteiligten zu achten.
Statt der gebotenen Zurückhaltung gegenüber einem laufenden Verfahren prägten vorschnelle Prognosen, das einseitige Präsentieren von Fakten und mit dem Anschein von Sachlichkeit verbreitete Wertungen die Berichterstattung. Diese mögen zwar als Garant für Schlagzeilen und Verkaufszahlen dienen; der Wahrheitsfindung in der Hauptverhandlung sind sie jedoch in hohem Maße abträglich. Sie erzeugen Stimmungen, wo Sachlichkeit gefragt ist; letztlich vertiefen sie den mit der Durchführung eines Strafverfahrens verbundenen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte des Angeklagten und der Nebenklägerin in nicht gerechtfertigter Weise. Vor allem aber erschweren sie die Akzeptanz eines Richterspruchs in der Öffentlichkeit und schaden damit dem Ansehen der Justiz”


Und wirklich, gerade die Süddeutsche Zeitung hat sich in der Berichterstattung zum Fall Kachelmann alles andere als mit Ruhm bekleckert, was Kollegin Jaspis seinerzeit in mehreren eingängigen Blogbeiträgen belegte und kritisierte [2] [3] [4]. Aber Schwamm drüber, könnte man sagen. Möglicherweise hat man sich ja bei der SZ den geharnischten Raunzer der Justiz zu Herzen genommen oder gar personelle Konsequenzen aus dem peinlichen Verstoß gegen journalistische Ethik gezogen. Ein Scherz, ich weiß, denn die Realität sieht erwartungsgemäß anders aus. So ganz scheint man in München nicht verstanden zu haben, was der nette Herr Richter der Presse damals mit auf den Weg geben wollte. Weshalb man im Hause SZ als geübter aber chronisch schlechter Verlierer die nächstbeste Gelegenheit nutzt, um Jörg Kachelmann wieder einmal recht hinterfotzig ins schlechte Licht zu stellen [5]…

kachelmann1

Zitat:

“Vom Vorwurf der Vergewaltigung wurde er freigesprochen, doch das reicht Jörg Kachelmann nicht”



Statt dass dieser Wetterfrosch also froh ist, dass die Justiz und nicht die Süddeutsche - die schon vom ersten Tag an “wusste”, was er für einer ist - das letzte Wort in seinem Prozess zu sprechen hatte und er deshalb demütig und komplett in der ihm auferlegten Versenkung verschwindet, gibt der sich als Nimmersatt. Es reicht ihm der Freispruch nicht, nein, er will noch mehr. Nämlich dass die Frau, die mit ihren Vorwürfen vor Gericht scheiterte und die diese, so entschied eine erneute Verhandlung, auch nicht mehr wiederholen darf [6], dass also diese Frau für ein Minimum an Schaden gerade stehen muss, den ihre Behauptungen verursachten. Nicht für den Ersatz einer vernichteten Existenz, wohlgemerkt, sondern für die Erstattung der Kosten dreier Gutachten, die Kachelmann in Auftrag geben musste, um sich zu verteidigen. Eine Frechheit, von diesem Kerl, finden Sie nicht? Die Süddeutsche schon.



Mit tönendem Gruß

Peter Zangerl alias Moritatensaenger



[1] http://www.landgericht-mannheim.de/servlet/PB/menu/1269214/index.html?ROOT=1160629

[2] http://www.suedwatch.de/blog/?p=2761

[3] http://www.suedwatch.de/blog/?p=2791

[4] http://www.suedwatch.de/blog/?p=3733

[5] http://www.sueddeutsche.de/panorama/nach-prozess-wegen-vergewaltigung-kachelmann-verklagt-ex-geliebte-auf-schadenersatz-1.1389024

[6] http://diestandard.at/1319182535739/Kachelmann-gewinnt-Vorwuerfe-duerfen-nicht-wiederholt-werden

Geschrieben in Meinungsvorgabe, QualitätZSjournalismus | 0 Kommentare

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Übersetzung von Fabian Künzel