“Zwischen Israelis und Palästinensern ist erneut Gewalt ausgebrochen.”
30. Oktober 2011 von Jaspis
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag haben Palästinensische Terroristen Grad-Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert.
Die Raketen detonierten in der Nähe der Städte Ashdod und Bnei Aish. Einige Anwohner erlitten einen Schock.
Raketenalarm gab es auch in den Städten Yavne, Gadera und erstmals auch in Nes Ziona und Rehovot. [1]
Erstmals nicht etwa deshalb, weil diese Ziele bislang zu uninteressant gewesen wären, sondern erstmals deshalb, weil die palästinensischen Terroristen nun offenbar über eine neue “Qualität” von Waffen verfügen, mit denen nun auch diese Ziele erreicht werden können.
Im Verteidigungsministerium ist man besorgt über die wachsende Qualität der Raketen, die sich im Besitz der Terrororganisation Hamas im Gaza-Streifen befinden. Es ist der Hamas in den letzten Monaten gelungen, relativ fortschrittliche Raketensysteme russischer Produktion in den Gaza-Streifen zu schmuggeln. Diese kommen aus Waffenlagern, die in Libyen geplündert wurden. Die Raketen übersteigen in Menge und Qualität auch diejenigen, die die Hamas bisher aus Iran erhalten hat.
Daraufhin griffen die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL) Ziele im Zentrum des Gaza-Streifens an, die als Basis für terroristische Aktivitäten dienen, sowie ein Waffenlager im südlichen Gaza-Streifen.
Fünf Mitglieder der Al Kuds-Brigaden, des militärischen Arms der islamistischen Terrororganisation Islamischer Dschihad, der Kommandeur Ahmed al-Sheikh Khalil sowie vier Waffenexperten, wurden dabei getötet. [2]
On Friday, Palestinian sources in the Gaza Strip told Haaretz that the Islamic Jihad was behind Wednesday night’s rocket attack, which was an attempt to embarrass Hamas and show its resentment toward the Gilad Shalit prisoner swap deal.
Wie Haaretz erfahren hat, steckte der Islamische Dschihad hinter den Raketenangriffen von Mittwochnacht. Deren Unmut gegen den Gilad Shalit-Deal sollte damit zum Ausdruck gebracht und die Hamas blamiert werden.
Als Rache für die Angriffe der Israelischen Armee nun wiederum schossen die Terroristen aus dem Gazastreifen am Samstagabend erneut 20 Raketen auf israelisches Gebiet ab. Mehrere Menschen wurden dabei verletzt, ein Mann erlag mittlerweile seinen Verletzungen. [3]
[4]
Auch eine Schule in Ashdod wurde beschossen.
Es war absehbar, was sueddeutsche.de aus diesen Vorkommnissen machen würde. [5]
heißt der am Samstagabend erschienene Artikel. Bomben im Gazastreifen, nicht etwa aus demselben. Nein, bei sueddeutsche.de waren es auch nicht etwa die Terroristen des Islamischen Dschahid, die zeigen wollten, was sie von den Friedensbemühungen und der Freilassung Gilad Shalits halten. Nein, bei sueddeutsche.de war das ganz anders:
Zunächst griff die israelische Luftwaffe ein Trainingslager der Al-Kuds-Brigaden, dem bewaffneten Arm der militanten Organisation Islamischer Dschihad, im Süden des Gazastreifens an. Dabei starben nach Angaben des medizinischen Notdienstes fünf Islamisten, darunter auch das ranghohe Al-Kuds-Mitglied Ahmed Scheik Khalil. Drei weitere Menschen wurden verletzt.
Daraufhin schossen die Al-Kuds-Brigaden nach eigenen Angaben mehrere Grad-Raketen russischer Bauart auf Israel ab. [Hervorhebungen: Jaspis]
In einer Nebenbemerkung erfährt man am Ende des Artikels, falls man überhaupt so weit gekommen ist, dass jedenfalls das israelische Militär eine andere Abfolge der Ereignisse schildert und auch von Toten und Verletzten auf israelischer Seite ist “unbestätigten Angaben zufolge” die Rede, wo auch immer. Zivilisten, versteht sich, aber das kümmert nicht weiter. Auch die Betrachtung hier das Ziel Wohnsiedlungen und eine Schule, da ein Terrorcamp, hier das Ziel Zivilisten, da Terroristen, scheint bei sueddeutsche.de - wie üblich, möchte man sagen - keiner zu führen. Diese dummdreiste Ignoranz mündet schließlich in der hanebüchenen Bildunterschrift.
“Zwischen Israelis und Palästinensern ist erneut Gewalt ausgebrochen.” Das klingt beinahe, als wäre irgendwo eine Krankheit ausgebrochen. Irgendwie aus dem Nichts, durch wundersame, geheimnisvolle Mächte verursacht. Aber jedenfalls nicht von Terroristen, denn das kann ja schließlich nicht sein, wenn es darum geht, wieder einmal Israel den schwarzen Peter zuzuschieben.
Jaspis
[1] http://www.botschaftisrael.de/2011/10/27/wieder-raketenterror-aus-dem-gazastreifen/
[2] http://www.haaretz.com/news/diplomacy-defense/iaf-strike-kills-five-islamic-jihad-militants-in-southern-gaza-strip-1.392591
[3] http://www.jpost.com/Defense/Article.aspx?id=243647
[4] http://www.haaretz.com/news/diplomacy-defense/three-men-wounded-as-rocket-barrage-strikes-southern-israel-1.392598
[5] http://www.sueddeutsche.de/politik/neue-gewalt-in-nahost-bomben-im-gazastreifen-1.1176612
1 Reaktion zu ““Zwischen Israelis und Palästinensern ist erneut Gewalt ausgebrochen.””
[...] dass die Gewalt nicht von Israel ausging, sondern Mittwoch mit einer Rakete auf Israel begann. Die Süddeutsche Zeitung kann es natürlich auch nicht besser, sonst wäre sie nicht sie selbst. Die BBC ist da [...]