Katharine Birbalsingh - Eine Stimme, wie sie niemals in der Süddeutschen zu Wort käme.
8. August 2011 von moritatensaenger
Katharine Birbalsingh, 38 Jahre alt, gebürtige Neuseeländerin mit indischstämmigem Elternhaus und Lehrerin an Londoner Brennpunktschulen aus Überzeugung…
…, scheut sich nicht, unangenehme Themen zur Sprache zu bringen. Ehemalige Marxistin, wandelte sie sich in den letzten Jahren in Opposition zur politischen Entwicklung in England zur Konservativen. Das hat sie in linkem Londoner Klima, nach öffentlicher Kritik am Schulsystem, bereits einmal den Job gekostet [1], aber Ihren Willen zur Wahrheit und ihr Engagement nicht gebrochen. Allein aufgrund dieser Vita würde sie im politisch stramm ausgerichteten Kastensystem der Süddeutschen als Paria gelten. Charakter ist - um es behutsam auszudrücken - keine zwingend notwendige Eigenschaft, um sich bei der Nachfolgerin der “Münchner Neuesten Nachrichten” [2] als Schreiber zu qualifizieren, oder dort gar Karriere zu machen. Das gilt um so mehr, wenn man sich mit einer zwar fundierten aber nicht angepassten Meinung zu Vorfällen wie den Krawallen in London äußert. Katharine Birbalsingh hat im Telegraph Position bezogen [3]:
“What colour is Mark Duggan? Mark Duggan is the man who was shot dead by the police on Thursday in Tottenham. The Tottenham riots last night were sparked when people protested his death. This morning, I first heard of the riots on the radio, then on the television. I read articles on the internet. But oddly, no one would say what colour Mark Duggan was. No one would say the unsayable, that the rioters were, I suspect on the whole, black. [...] Still, one paper did carry a photo of Mr Duggan. When I saw the photo, it confirmed what I knew instinctively: black youths once again have set London alight.”
Und sie zerstört mit wenigen Worten das nicht zuletzt auch von der Süddeutschen mühevoll aufgebaute, verallgemeinernde Bild DER Jugend Londons:
“At school I remember watching a presentation given to the kids by Trident, the Metropolitan Police Service unit set up to investigate and inform communities of gun crime in London’s black community. I didn’t know what Trident was then, and it struck me that all of the photos of people shot (the idea was to scare the kids) were black. So at the end, I approached one of the policemen and asked him what percentage of those involved in gun crime were black. I kid you not, but my question made this thirty-something white man who was, after all, trained to deal with the black community and its issues, turn pink.
He explained that about 80 per cent of gun crime took place in the black community. I smiled uncomfortably. But no, he said, it was worse than that. Then he told me that 80 per cent was black on black gun crime, and that of the remaining 20 per cent about 75 per cent involved at least one black person: black shooting white, or white shooting black.” (Hervorhebungen Moritatensaenger)
Ein wirklich lesenswerter Artikel, wie man sich ihn zum Thema Jugendgewalt/No-go-Areas/Messerangriffe in deutschen Städten in seiner Unverblümtheit auch in der SZ wünschen würde. Nicht nur wird das Wunschtraum bleiben, nein, die von der Autorin hier praktizierte Form von Ehrlichkeit ist wohl leider auch ein Garant dafür, dass wir überhaupt niemals etwas von Katharine Birbalsingh geschriebenes in der Süddeutschen finden werden.
Mit tönendem Gruß
Ihr Peter Zangerl, alias Moritatensaenger
Anmerkung:
Katharine Birbalsingh hat ein Buch geschrieben, das seit März - wenn auch in Englisch - bei uns erhältlich ist. Über diesen Link gelangen sie zur Leseprobe bei Amazone
[1] http://archbishop-cranmer.blogspot.com/2010/10/political-persecution-of-katharine.html
[2] http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_44551
1 Reaktion zu “Katharine Birbalsingh - Eine Stimme, wie sie niemals in der Süddeutschen zu Wort käme.”
[...] niemals etwas von Katharine Birbalsingh geschriebenes in der Süddeutschen finden werden. Mehr… suedwatch Dieser Eintrag wurde veröffentlicht unter Dhimmi Medien Schweinepresse, Verbrechen, [...]