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Hübsch und hohl geht in Malibu nicht nur bei Baywatch

22. Juli 2011 von moritatensaenger

Sagen wir es so: US-Fernsehen und Film haben das Bild der Frau nicht gerade pfleglich behandelt. Dem Moritatensaenger wird heute noch schlecht, wenn er an den hysterischen, permanent überspielenden, wasserstoffblonden Wischmop Doris Day denkt. Erst recht, wenn er den französischen Film und etwa Annie Girardot als Schauspielerin dagegen hält. Was Doris Day in den Fünfzigern und Sechzigern, das war in den Neunzigern Baywatch mit seinen großteils hübschen aber namenlosen weiblichen Rettungsringen, deren schauspiele- risches Können sich in erster Linie auf effektvolles Kopf-nach-hinten-und-Haare-schütteln sowie edel-durch-den-Sand-schreiten beschränkte. Nun, der Zuschauer wollte das so und die jungen Frauen schienen sich an diesem dürftigen Anspruch auch nicht zu stoßen. Immerhin winkte die eine oder andere Hauptrolle im richtigen Leben, etwa für Krista Allen…

krista-allen

…als zeitweiliges Dauerbegleiterchen von George Clooney, oder frau fühlte sich generell für Besseres geboren und nutzte Baywatch als Karrieresprungbrett, wie z.B. Nicole Eggert (rechts im Bild)…

nicole-eggert

…, über die wir in Wikipedia lesen…

“1992 wurde sie einem weltweiten Publikum durch ihre Rolle der Rettungs- schwimmerin Summer Quinn in der sehr erfolgreichen Fernsehserie Baywatch bekannt. Jedoch kam es zwischen Eggert und Produzent David Hasselhoff zu zahlreichen Meinungsverschiedenheiten am Set, wie Hasselshofs lapidare Antwort 1994 nach Nicole Eggerts Rausschmiss aus der Serie bewies: ‘Wir hätten es wissen müssen, sie sagte schon das erste Mal, als sie im Wasser stand, das Wasser ist zu kalt und sie wolle wichtigere Arbeit machen.’ Nicole Eggert konnte sich nicht ganz mit dem Baywatch-Look identifizieren, ließ sich jedoch wie ihre Baywatch-Kollegin Pamela Anderson 1993 ihre Brüste durch Implantate chirurgisch vergrößern, um sie ein halbes Jahr später wieder verkleinern zu lassen. Zu ihrem Rausschmiss sagte sie, diese Serie habe zu viele Hintern und zu viele Busen.” [1]

Die Highlights ihrer weiteren Karriere waren dann Renner wie der 2006 abgedrehte Streifen “Die Casting Couch - Heiße Dates und sexy Girls”.

Es scheint die Sonne von Malibu zu sein, die mental ein wenig ausbleicht. Wie sich an einem anderen (Re-)Importschlager von dort zeigt. Dr. Michaela Haas…

michaela-haas[2]


…, umtriebige Diplom-Jounalistin und promovierte Philosophin, schreibt für die Süddeutsche direkt aus Malibu. Gestartet im BR-BildungsIndoktrinations- fernsehen für die Jugend - bei Live aus dem Alabama, einer Enklave linken Zeit(un)geistes im tiefschwarzen Freistaat - firmiert die fesche Vierzigerin in der SZ heute recht selbstbewusst…

michaela-haas-21


Das hört sich zwar so an, als hätte die Journalistin dort einen Lehrstuhl oder einen Lehrauftrag [3], stellt sich aber in der Realität dann doch etwas …hm… bescheidener dar [4]…

michaela-haas-31

(”A teaching associate is an academically qualified and registered graduate student, usually in full-time residence, employed temporarily to teach freshman- and sophomore-level courses (or occasionally more advanced undergraduate courses) in an American university. They are an advanced form of graduate teaching assistant, normally doctoral students, and are paid better than teaching assistants.” [5])


Dass ein Job als Teaching Associate im 70 km von Malibu entfernten Santa Barbara nicht zwangsläufig höhere intellektuelle Fähigkeiten fordert, als der einer Boje am Beach von Surf City, das bewies Frau Dr. Haas erst gestern wieder in einem Beitrag für das SZ-Magazin [6]:

michaela-haas-4

Thema ist das amerikanisch “Pieing” genannte Tortenwerfen auf missliebige Zeitgenossen. Nicht nur, dass sich die Diplomjournalistin in ihrer Kolumne ….vorsichtig formuliert…. sehr stark vom entsprechenden Wikipedia-Artikel [7] “inspirieren” ließ (darauf einen doppelten Guttenberg), was prompt aufmerk- same Kommentatoren auf den Plan rief…

michaela-haas-5

…, nein, die Gutste offenbarte in ihrem Spar-Werk auch noch ihre verschrobene Sicht auf die Menschenrechte. Zitat:

“Das ‘Pieing’, also das Schleudern einer Torte in das Gesicht eines ungeliebten Menschen, ist eine Kunstform, an der sich die Öffentlichkeit nur erfreut, wenn es einen echten Schurken erwischt. Es gibt kaum ein hinterhältigeres Mittel, einen Machthaber in Sekundenschnelle zum Clown zu machen als - Sahne. Niemand wird verletzt, nur das Ego.[...] Seit Dick und Doof vormachten, wie kinderleicht es ist, einem Kontrahenten mit Gebäck die Würde zu rauben, ist der Pudding-Protest nicht mehr aus der Welt zu schaffen.”

Ist doch lustich zu beobachten, wie reibungslos es der Philosophin aus Feder fließt, dass das Rauben der (Menschen-)Würde keine Verletzung darstellt. Wobei Frau Doktor den Gebrauch natürlich verantwortungsvoll auf diejenigen Ziele beschränkt, die als “echte Schurken” identifiziert werden können. Das Urteil, wer und wer nicht echter Schurke ist, das fällt der Tortenwerfer oder der ihm applaudierende Pöbel. Und Haas hat da natürlich auch schon einen passenden Delinquenten bei der Hand:

“Obwohl Medien-Tycoon Rupert Murdoch am Dienstag vor der britischen Justiz beteuerte, er würde nie, nie, niemals in die Mailbox toter Mädchen einbrechen, sorgte Komiker Jonathan May-Bowles dafür, dass Murdoch an diesem Tag nicht ungeschoren davon kam: Er griff Murdoch mit einer Cremetorte an”

“Nie, nie, niemals” habe Murdoch beteuert, schreibt sie, aber sie, Haas, und der ausführende Narr mit der Torte, der angebliche britische “Komiker” Jonathan May-Bowles alias Jonnie Marbles, wussten und wissen es natürlich besser. Standrechtlich abgeurteilt, war die Torte eh noch das Beste, was der 80-jährige “Schurke” erwarten durfte. Es gibt ja noch andere lustige Methoden, dem Gegenüber die Würde zu rauben…

“Im Gegensatz zum “Egging” (prominente Opfer: Arnold Schwarzenegger, Christian Wulff, Franz Müntefering, Oliver Kahn, Helmut Kohl) oder “Shoeing” (George W. Bush) ist die Tortenschlacht die sanftere, cremigere Variante.”

…und nur wenn es dumm läuft, wird auch mal “der Falsche” getroffen…

“beim Designer Calvin Klein trafen die Werfer den Falschen. Dumm gelaufen: Die aggressiven Tierschützer von PETA wollten eigentlich Karl Lagerfeld bestrafen, Calvin Kleins Kollektionen sind pelzfrei.”

Aber was kümmern solche Justizirrtümer eine, die schon in ihrer Frühzeit im Bayerischen Rundfunk unter Beweis stellen durfte, dass Leute wie sie grundsätzlich auf der richtigen Seite stehen. Und alle anderen halt die Konsequenzen tragen müssen, für ihre falschen Ansichten. Oder das jedenfalls, was von den Guten zur “falschen Ansicht” erklärt wird. Die Schurken und die Andersdenkenden sollten darüber hinaus froh sein, dass die Guten nicht vollkommen das Sagen haben. Denn geworfen werden die “sanften und cremigen” Torten nicht, um das Opfer zu schonen, sondern um den Täter vor größerer Strafe zu bewahren. Sollten die Guten irgendwann und irgendwo - wieder - das sagen haben, werden Schurken und Andersdenkende mit noch ganz anderen Mitteln ihrer Würde beraubt werden. Mindestens ihrer Würde.

Aber was soll sich eine Schreiberin bei der Süddeutschen schon groß mit solchen Konsequenzen ihrer Weltsicht beschäftigen. Schließlich kommt sie auch seichter gut durchs Leben. Weil: Hübsch und hohl geht nicht nur bei Baywatch.



Mit tönendem Gruß

Ihr Peter Zangerl alias Moritatensaenger

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Nicole_Eggert

[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Michaela_Haas +

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:HaasMichaela-2010.jpeg&filetimestamp=20100402120128

[3] http://www.religion.ucsb.edu/faculty.htm

[4] http://www.religion.ucsb.edu/visiting.htm

[5] http://en.wikipedia.org/wiki/Teaching_Associate

[6] http://sz-magazin.sueddeutsche.de/blogs/promileaks/709/der-puddingprotest-die-en-tarte-te-kunst/

[7] http://en.wikipedia.org/wiki/Pieing



Geschrieben in Demokratieversztändnis, Frauen, Guttenberg-SZyndrom, QualitätZSjournalismus | 0 Kommentare

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