Nicht rechts, nicht radikal, schon gar kein Terrorist!
16. Juli 2011 von moritatensaenger
In den letzte beiden Tagen haben wir erneut erfahren, mit welcher Beharrlich- keit man bei der Süddeutschen Zeitung für die Gleichstellung der Frau eintritt. Und wo überall. Selbst das Schlachtfeld hat man als wichtiges Ziel auf dem Weg zu endgültigen Befreiung aus der Benachteiligung erkannt [1]. Weil man bei der SZ so fortschrittlich denkt, heißen die Entscheider im Verlag auch…
…Detlef, Richard, Karl, Stefan, Christian, Reinhard, Kurt, Rolf-Dieter, Thomas, Fabian und Oliver [2]…
…, sowie die in den Redaktionen…
Hendrik, Robert, Carsten, Joachim, Stefan (Klein), Nikolaus, Evelyn, Stefan (Kornelius), Jürgen, Alexander, Hans, Andrian, Marc, Klaus, Patrick, Gerhard, Jörg (Reichle), Jörg (Buschmann) und Christian [3].
Auch im Kampf gegen den Extremismus zeigt man ungeheure Zivilcourage und streckt den Kopf weit aus der Deckung. Jedenfalls dann, wenn der Extremismus rechts oder oben vermutet wird. Wobei rechts dort beginnt, wo die SPD aufhört und oben sich auf evangelikal und römisch-katholisch beschränkt. Ultrarechts ist alles, was sich zwar noch auf dem Boden der freiheitlich demokratischen Grund- ordnung bewegt, aber ansonsten nichtmal mehr der CSU unterzuordnen ist. Das würde man zwar auch gern extremistisch nennen, kann sich dabei aber - weil die solcherart bezeichneten u.U. zur Gegenwehr greifen - auch die Finger verbrennen, weshalb man sich von Fall zu Fall eben auf erzkonservativ oder ultrarechts beschränkt…
Wer sich ständig am Kampf gegen den Feind von rechts abarbeitet, der muss zwangsläufig auch mal auf milde schalten. Die ideale Gelegenheit dazu bietet sich an, wenn über die Feinde Israels gesprochen werden muss. Ein Parade- beispiel findet sich in der SZ des letzten Wochenendes [4]:
Dort lässt Dr. Peter Münch überraschend Milde walten. Na ja, überraschend nur für die, die ihn nicht kennen. Jedenfalls schreibt er in diesem Artikel über einen Palästinenser:
“Issem Fahed steht als einer der nächsten Patienten auf der OP-Liste. Als frisch examinierter Anwalt griff er vor vielen Jahren in der zweiten Intifada zur Waffe und schloss sich den Al-Aksa-Brigaden an. Um Schutz zu suchen, zogen sich die Kämpfer bisweilen ins Rafidia-Hospital zurück, doch eines Nachts kam es hier zum Schusswechsel mit israelischen Truppen.
Die Narben auf Faheds rechter Körperseite zeugen von den vielen Kugeln, die ihn trafen. Blutend nahmen ihn die Soldaten mit, im Gefängnis wurde er zusammengeflickt. Nach sieben Jahren Haft kam er vor sechs Monaten frei, und als er vom Einsatz der deutschen Ärzte hörte, hat er sich an sie gewandt in der Hoffnung, den lahmen rechten Arm wieder besser bewegen zu können.
‘Wir machen eine Sehnenumstellung, um die Funktion der Hand zu verbessern’, sagt Schoeneich. ‘Ich glaube an Gott, und was gut für mich ist, wird passieren’, sagt Fahed. Auf die Israelis ist Fahed nicht gut zu sprechen nach all dem Leid, und auch dies zeigt, dass selbst am OP-Tisch der Platz für Versöhnung nicht allzu groß ist.”
Nochmal zum Mitschreiben: Die Rede ist hier von einem Mitglied einer lupen- reinen Terrororganisation. Die Al-Aksa-Brigaden zeichnen u.a. verantwortlich für das…
-Yeshivat Beit Yisrael Massaker, bei dem 10 israelische Zivilisten von einem Selbstmordattentäter zerfetzt wurden. Eingeschlossen zwei Säuglingen und drei Kindern [5]
-Tel-Aviv central bus station Massaker, bei dem 22 Zivilisten von der Bombe eines Selbstmordattentäters zerfetzt wurde, und 100 verletzt [6] und das
-Jerusalem bus 19 suicide bombing, bei dem 11 Zivilisten ermordet und 50 zum Teil schwerst verletzt wurden [7]
Drei Beispiele nur von vielen [8]. Nicht nur dieser und ungezählter weiterer Verbrechen nämlich haben sich die Terroristen der Al-Aksa Brigaden schuldig gemacht, auch der Mißbrauch von Kindern als Schutzschilde und das Tarnen in und Attakieren aus vom Kriegsvölkerrecht geschützten sanitätsdienstlichen Einrichtungen gehört zu ihren Standardübungen. Selbst wenn das nicht nur jeder Menschlichkeit sondern auch ganz offiziell den Genfer Konventionen [9] widerspricht und als Kriegsverbrechen gewertet wird. Legal, illegal, scheißegal. Ein Vorgehen das Münch zwar erwähnt, das für ihn aber weiter kein Aufreger zu sein scheint. Wollten nur Schutz suchen, die armen “Kämpfer”. Ich meine, ich könnte dazu jetzt noch viel mehr ausführen, aber Sie wissen wo der Haken an der Sache ist. Für die Süddeutsche ist vieles ein Aufreger, auch wenn sie, um die richtige Empörung zu erzeugen, manchmal ein paar Fakten…schönen muss. Aber Kriegsverbrechen gegen Juden, nicht nur gegen Soldaten wie Gilad Shalit, sondern gezielte Verbrechen gegen Zivilisten und sogar Kinder [10] [11] [12]…
(Daniel Viflic, 16 Jahre jung, Opfer des Mordanschlags von Palästinensern, die eine Panzer-Abwehr-Rakete auf einen Schulbus abfeuerten)
…verschwinden nicht nur im kumpelhaften Verstehen Gleichkonditionierter, nein, die Täter, schiere, mitleidlose Verbrecher, werden dem Leser auf hinterfotzige Weise auch noch als bedauerliche Opfer des ewigen Juden verkauft…
“Blutend nahmen ihn die Soldaten mit, im Gefängnis wurde er zusammengeflickt.” (siehe oben)
Die Fanatiker sind nicht rechts, nicht radikal und schon gar keine Terroristen. So lange jedenfalls, als Zeitung, Schreiber und Täter das selbe Feindbild pflegen.
Mit tönendem Gruß
Ihr Peter Zangerl alias Moritatensaenger
[2] http://www.sueddeutscher-verlag.de/info/facts/management
[3] http://www.sueddeutsche.de/verlag/impressum-sueddeutsche-zeitung-gmbh-1.550074
[4] Süddeutsche Zeitung Nr.156, Samstag/Sonntag, 9./10.Juli 2011, Seite 12; und
[5] http://en.wikipedia.org/wiki/Yeshivat_Beit_Yisrael_massacre
[6] http://en.wikipedia.org/wiki/Tel-Aviv_central_bus_station_massacre
[7] http://en.wikipedia.org/wiki/Jerusalem_bus_19_massacre
[8] http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_Palestinian_suicide_attacks
[9] http://de.wikipedia.org/wiki/Lazarett#V.C3.B6lkerrechtlicher_Schutz
[10] suedwatch.de: “Nur ein Schulbus, nur eine Rakete.”
[11] suedwatch.de: “Schulbus, die zweite.”
[12] suedwatch.de: “Er ist tot.”
Textüberarbeitung am 17.07./08:05 Uhr
2 Reaktionen zu “Nicht rechts, nicht radikal, schon gar kein Terrorist!”
Der ganze Artikel ist völlig überflüssig. In JEDEM x-beliebigen israelischen Krankenhaus stehen jüdische und arabische Ärzte gemeinsam am OP-Tisch, und zwar jeden Tag - ohne großes Gewese darum zu machen und ohne dass sich Münch dorthin bequemen würde. Aber eine Geschichte darüber könnte ja gerade SZ-Leser zutiefst verstören.
Erinnert an das “Herz von Jenin”, wo auch ein generöser und dem Frieden verpflichteter Palästinenser die Hauptrolle spielt. In seiner Gesellschaft ist er eine absolute Ausnahme, während in Israel Organspenden an Juden UND Araber gang und gäbe sind. Aber nur umgekehrt wirds groß herausgekehrt.
[...] als Dummejungenstreiche abtun möchte und Terroristen unter “Kämpfer” führt, [5] [6] vielleicht. Und wenn man Terrorakte wie etwa den auf den Schulbus im April ganz einfach unter den [...]