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Dr. Peter Münch, das Sodom der Gegenwart und Juden ohne Respekt vor der Geschichte

11. Juli 2011 von moritatensaenger


Dr. Peter Münch [2]…


munch-image


…nicht nur im Style sondern auch in seiner Obsession - sie wissen was ich meine - der Bernard-Henri Lévy der Süddeutschen, klärt uns in der gedruckten Wochenendausgabe des Blattes auf, wie verkehrt die Juden in Israel - und insbesondere im Sodom der Gegenwart, Tel Aviv - doch ticken [3]. Tel Aviv, dieses Dauerärgernis für die puritanische Seele der Israel-Schreiberlinge der Süddeutschen, hat schon Thorsten Schmitz zum Rachengel beflügelt, der uns seinerzeit mit seinem vernichtenden Urteil über die Tel Aviver…

“Eigentlich fühlen sich die Leute hier auserwählt für Saus und Braus…” (Hervorhebung Moritatensaenger)

…das gerade erst wenige Tage alte Dolphinarium-Massaker (Juni 2001) [4] plötzlich verstehen ließ…

“Die Bombe vor der Stranddisco erinnerte die Tel Aviver jetzt daran, dass sie nicht in Santa Monica leben, sondern zwanzig Minuten von den Palästinenserghettos entfernt.” (Hervorhebung Moritatensaenger)

Der Moritatensaenger hat diesen intellektuellen Aussetzer in einem Blogbeitrag behandelt (“Es ist nicht so, dass Thorsten Schmitz immer nur Schund geschrieben hätte.”), mit dem er sich im März 2009 hauptsächlich Schmitz’ hanebüchener Beschuldigungen annahm, die Juden würden mit ihrem rücksichtslosen Abbau von Gestein langsam aber sicher das Westjordanland unter den Füßen der Palästinenser verschwinden lassen:

“‘Das Westjordanland, das die Palästinenser für einen künftigen Staat beanspruchen, verschwindet durch die Steinbrüche zusehends. Die Fläche wird immer kleiner. ‘Von den 44 Millionen Tonnen Sand und Kies, die Israels Baustellen jährlich verschlingen, stammten zehn Millionen Tonnen aus dem Westjordanland, berichtet Sefarad, immerhin ein Viertel der Jahresmenge.’” [5]


Aber zurück zu Dr. Peter Münch und dessen Ärgernis. Münch schreibt in der Glosse “Tel Aviv” über seinen Fund eines Flyers, auf dem für eine “Ghetto Party” in der israelischen Mittelmeermetropole geworben worden wäre:


scan00591


Dieser Fund treibt ihn zu der empörten Frage…

“Schwingt in Israel bei Ghetto nichts anderes mehr mit als dumpfe Beats” [3]

In den Augen des Moritatensaengers schwingt in diesen Worten so einiges mit, allerdings möchte er hier nur drei Punkte ansprechen:

1. In einer 400.000 Einwohner-Stadt [6] bewirbt ein einzelner Club eine Party für wenige Leute mit Flugblättern, und ein SZ-Journalist leitet daraus eine moralische Frage ab, in die er ein komplettes Land mit 7,5 Millionen Einwohnern einbezieht! Gehts nicht noch eine Nummer größer?

2. Ein Journalist liest “Ghetto-Party” auf einem Flyer, hat keine Ahnung was damit gemeint sein könnte, wohl auch keinen Bock - obwohl persönlich vor Ort - auch nur minimal dazu zu recherchieren, aber sieht sofort - die Obsession, sie wissen - ISRAEL dafür in Verantwortung und publiziert das auch noch. Die Wahrheit allerdings ist: Die genannten Partys in Israel richten sich primär an ein farbiges Publikum, an Einwanderer aus Afrika. Es sind schlicht Hip-Hop-Partys und der Hip-Hop streckt seine Wurzeln bis nach Afrika, wird aber heute meist mit der Jugendkultur in den sozial schwachen, schwarzen Vierteln amerikanischer Großstädte assoziiert, den Ghettos [7]. Hier ein Foto einer - deshalb so genannten - “Ghetto-Party” in Tel Aviv [8]:


ghetto1

3. Ungeachtet des wirklichen Hintergrundes der “Ghetto-Partys” finde ich es interessant bis zum Kotzen, dass ausgerechnet ein Deutscher glaubt, den Juden mit erhobenem Zeigefinger den moralisierenden Ratschlag erteilen zu müssen…

“Neben der Gegenwart wird da wohl auch noch die ganze Geschichte feierlich vergessen.”

…, sich gefälligst anständig an ihre Geschichte zu erinnern. Der Nachkomme der Täter verordnet den Nachkommen der Opfer die angemessene Erinnerungskultur! Ach ja: und natürlich sollen sich die Juden auch noch an die Geschichte der palästinensischen Nachbarn erinnern, die, wie wir ja alle wissen, in Ghettos leben. Wegen der Juden.


Womit sich der Kreis zu Thorsten Schmitz wieder schließt, der, siehe Zitat oben, auch schon daran erinnerte, dass sich die Juden Tel Avivs nicht in ausreichend Sack und Asche und Demut in der Nähe der “Palästinenserghettos” bewegten, weswegen sie eben ab und zu per Mordanschlag auf ihre Kinder daran erinnert würden, nicht in Santa Monica zu leben. Selber schuld, die Juden. Irgendwie scheinen beide Autoren das selbe Nahost-Briefing bei der SZ erhalten zu haben.


Mit tönendem Gruß

Peter Zangerl alias Moritatensaenger

[1] http://www.sueddeutsche.de/kultur/deutscher-alltag-ein-depp-unter-vielen-1.1117907

[2] http://www.bookstar.ch/index.php?id=autorin_15_2009

[3] Süddeutsche Zeitung Nr.156, Samstag/Sonntag, 9./10.Juli 2011, Seite 12

[4] http://en.wikipedia.org/wiki/Dolphinarium_discotheque_suicide_bombing

[5] http://www.sueddeutsche.de/panorama/rohstoffstreit-im-nahen-osten-mit-fremdem-stein-gebaut-1.404922

[6] http://en.wikipedia.org/wiki/Tel_aviv

[7] http://de.wikipedia.org/wiki/Urspr%C3%BCnge_des_Hip-Hop

[8] http://www.flickr.com/photos/zivpu/3475542297/in/photostream/



Geschrieben in Antisemitismus, Israel/Nahost, NonSZens | 0 Kommentare

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