Die Mahner…..mit der Kamera
24. April 2009 von moritatensaenger
Man könnte auch sagen, die Wasser-Prediger und Wein-Trinker. Wie auch immer man es betrachtet, es hat schon was Amüsantes, zu lesen, wie ein leitender Mitarbeiter der SZ zum Thema Sicherheit steht
“Die Privaten praktizieren das, was der Staat ihnen vormacht: Lauschangriff, Videoüberwachung, Computerkontrolle. Sie tun das mit der rigorosen Selbstverständlichkeit, die ihnen die Politik gelehrt hat.” [1] (Heribert Prantl)
wie er seine Ansichten unter dem Symbol des alles kontrollierenden “Big-Brother-is-watching-you”-Kamera-Auges angsteinflößend in Szene zu setzen weiß
und wie andererseits sein Unternehmen über das Thema Sicherheit und “Videoüberwachung” denkt:
Abgebildet, ein Teil der Kameraarmada um das neue Verlagshaus der SZ, wo sogar der von einer gut 2,30m hohen Betonmauer abgeschottete Spielplatz des firmeneigenen Kindergartens direkt von Überwachungskameras bestrichen wird. (Bild liegt vor, wird aber aus Sicherheitsgründen nicht eingestellt)
Nicht dass wir uns jetzt falsch verstehen: ICH bin grundsätzlich sehr wohl für eine -je nach Bedürfnissen und Möglichkeiten- gezielte Überwachung des privaten, wie auch des öffentlichen Raumes. Wobei selbstverständlich -das eine schließt das andere nicht aus- angemessener Datenschutz zu gewährleisten ist. Wer allerdings beständig durch gezielte “Meinungsstreuung”
“Es gibt hierzulande nur einige hundert polizeilich betriebene Kameras; aber die Zahl der im öffentlichen und im öffentlich zugänglichen Raum eingesetzten Kameras privater Betreiber wird auf vierhunderttausend bis drei Millionen geschätzt. [2] (Heribert Prantl)
und unablässige, tendenziöse “Berichterstattung” die Panik vor einem Leben unter Dauerüberwachung schürt, der sollte konsequenterweise zuerst vor der eigenen Tür kehren und mit “gutem Beispiel” vorangehend erforschen, ob notwendige Sicherheit auch ohne (Video-)Überwachung zu schaffen und dauerhaft zu gewährleisten sei.
Wer dagegen, wie die Süddeutsche, eigene Sachwerte, eigenes Kapital, eigenes Vermögen mit aufwändigster Tag- und Nachtbeobachtungstechnik versucht zu schützen, gleichzeitig aber dort Panik verbreitet, wo mit der selben oder sogar weniger leistungsfähigen Technik Gesundheit und Leben (und Eigentum) des einfachen Bürgers geschützt werden soll -etwa bei Videoüberwachung öffentlicher Plätze-, der erweckt wohl nicht zu Unrecht den Eindruck etwas bigotter Argumentation.
Mit tönendem Gruß
Ihr Moritatensaenger
[1] http://www.sueddeutsche.de/politik/266/465852/text/
[2] http://www.sueddeutsche.de/deutschland/meinung/416/162962/4/