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“Die Saat des Hasses”

11. Januar 2011 von Jaspis

Noch einmal zur Bigotterie der SZ in der Attentats-Berichterstattung.

Denn während bei Artikeln zu islamisch motivierten Attentaten und Gewalttaten regelmäßig vor verallgemeinernden Schuldzuweisungen an die moslemische Community gewarnt wird, sind es hier ganz selbstverständlich “die” Konservativen -allen voran die Tea Party Bewegung-, denen mehr oder weniger offen eine Hetze attestiert wird, die letztlich erst zu der Gewalttat in Arizona führte.

schrieb der Moritatensaenger. [1] Und gerade eben lieferte sueddeutsche.de den Beweis dafür:

Ein anderes Land, ein anderes Einkaufszentrum, nur vier Tage vor dem Attentat auf Gabrielle Giffords: Am 04. Januar wurde der Gouverneur der pakistanischen Provinz Punjab, Salman Taseer, von einem seiner Leibwächter erschossen. Fünf weitere Personen wurden verletzt.

Der Grund für den Anschlag auf Salman Taseer sei dessen Kritik am umstrittenen Blasphemie-Gesetz gewesen, sagte Innenminister Rehman Malik. Taseer war ein führendes Mitglied der Regierungspartei. Islamische Extremisten werfen der pakistanischen Führung vor, sie wolle das Gesetz über die Strafbarkeit von Gotteslästerung ändern oder abschaffen. [2]

Taseer war ein führendes Mitglied der regierenden Volkspartei und galt als enger Vertrauter von Präsident Asif Ali Zardari, dem Witwer Bhuttos. „Er war die mutigste Stimme seit Benazir Bhutto für die Rechte von Frauen und religiösen Minderheiten“, sagte Farahnaz Isphahani, eine Mitarbeiterin des Präsidenten und Freundin des Toten. „Oh Gott, wir werden ihn vermissen.“ [3]

Im Gegensatz zum Attentat auf Gabrielle Giffords muss man bei dem Mord an Salman Taseer keine Spekulationen über das Motiv des Täters anstellen.

Der festgenommene mutmaßliche Attentäter sagte der Polizei, er habe Taseer getötet, weil „der Gouverneur die Blasphemiegesetze als schwarze Gesetze beschrieben hat“, wie Innenminister Rahman Malik anschließend berichtete. [3]

Das umstrittene Blasphemiegesetz ist zum Beispiel die Grundlage für das Todesurteil, das gegen Asia Bibi verhängt wurde. Wegen Blasphemie. Die Straftat, für die man in Pakistan sterben muss:

Asia Bibi, die eigentlich Asia Noreen heißt, Bibi ist nur eine Anrede für eine ältere Frau, geht nach Hause, um Wasser zu holen. Als sie zurückkommt, weigern sich die Frauen, davon zu trinken. Sie solle sich zum Islam bekennen, erst dann könnten sie das Wasser trinken, sticheln sie. Andernfalls sei es “unrein”. Asia Bibi soll geantwortet haben: “Wieso sollte ich? Jesus Christus ist für die Sünden der Menschen am Kreuz gestorben. Was hat Mohammed für die Menschen getan?” [4]

Salman Taseer nun setzte sich für die Begnadigung der Christin und für die Abschaffung dieses menschenunwürdigen Gesetzes ein.

Eingeführt worden war das Blasphemiegesetz vom Militärdiktator Zia ul-Haq, der zwischen 1977 und 1988 regierte und dessen Islamisierungspolitik bis heute wirkt. Paragraph 295-C des Strafgesetzbuches verbietet die Beleidigung des Propheten Mohammed und sieht bei Zuwiderhandeln zwangsläufig die Todesstrafe vor. [4]

Das war Anlass genug, Salman Taseer zu ermorden. Doch handelte es sich hier nicht um einen einsamen Spinner.

jubel-fuer-den-moerder[5]

Der nach der Tat festgenommene Leibwächter Taseers gehörte zu einer Eliteeinheit der Polizei. Beim Verlassen eines Gerichts rief er: “Um dem Propheten zu dienen, ist der Tod akzeptabel”. Der Leibwächter, der die Tat einräumte, wurde von Befürwortern des Gesetzes begeistert empfangen. Sie warfen Rosenblätter und schrien “Allahu akbar” (”Gott ist der Größte”). Im Fernsehen wurde der Leibwächter mit der Aussage zitiert, der Politiker habe die Strafe für die Gotteslästerung erhalten.

Mehrere hundert islamische Theologen haben vor Trauerbekundungen für den ermordeten pakistanischen Provinzgouverneur Salman Taseer gewarnt. Die mehr als 500 Geistlichen erklärten, wer “Gotteslästerungen” unterstütze, mache sich selbst der Blasphemie schuldig. (…) Die Geistlichen erklärten, der Mord an Taseer sollte für die Gegner des Blasphemie-Gesetzes eine Lektion sein. [6]

Die nicht wenigen Trauernden ließen sich dennoch nicht davon abhalten. Trotz offensichtlicher und deutlicher Drohungen gegen Leib und Leben.

Mehr als 40.000 Menschen haben am Sonntag in Pakistan für die Beibehaltung des umstrittenen Blasphemie-Gesetzes demonstriert. Sie versammelten sich nach Polizeiangaben in der Metropole Karachi im Süden des Landes und brachten zugleich ihre Unterstützung für einen Polizisten zum Ausdruck, der vor wenigen Tagen den liberalen pakistanischen Politiker Salman Taseer ermordet hatte. Die Kundgebung war von radikalislamischen Parteien organisiert worden. [7]

Gerade einmal zwei kleine Meldungen gab es dazu auf sueddeutsche.de, beide in der Besenkammer, der Rubrik “Politik kompakt”, kaum auffindbar, wenn man nicht konkret danach sucht.  Und nicht nur das: Statt den Mord als das darzustellen, was er ist, nämlich die Saat des Hasses, wird sie herabgespielt zu einer “Regierungskrise”. [8]

regierungskrise



Doch sind es hier offenbar die “falschen” Schuldigen, die man präsentieren müsste. Viel willkommener, ob nun passend oder nicht, sind der SZ da schon eine Sarah Palin, politisch Konservative oder das amerikanische System schlechthin.





Jaspis





[1] http://www.suedwatch.de/blog/?p=4687
[2] http://derstandard.at/1293369969735/Pakistans-Blasphemiegesetz-Leibwaechter-erschiesst-Gouverneur-der-Provinz-Punjab
[3] http://www.focus.de/politik/weitere-meldungen/blasphemiegesetz-pakistanischer-gouverneur-bei-anschlag-getoetet_aid_587026.html
[4] http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,729847,00.html
[5] http://arabnews.com/world/article229955.ece
[6] http://www.n-tv.de/politik/Geistliche-feiern-Mord-in-Pakistan-article2296046.html
[7] http://www.sueddeutsche.de/politik/politik-kompakt-aufschrei-der-intellektuellen-1.1044052-2

[8] http://www.sueddeutsche.de/politik/regierungskrise-in-pakistan-pakistanischer-gouverneur-getoetet-1.1042656

Geschrieben in Halbwahrheiten, Islamismus, SZ-Kritik Allgemein, SZchlamperei | 0 Kommentare

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Übersetzung von Fabian Künzel