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“Wer sich als Passagier auf ein Aktivisten-Schiff begibt, sollte sich besser vorher informieren, wer die Organisatoren der Reise sind. Dies sei auch den Medien angeraten”

13. Juni 2010 von Jaspis

Friedensaktivisten, Menschenrechtsaktivisten, Solidaritätsaktivisten, türkische Aktivisten - all diese gab es ganz sicher auf der “Mavi Marmara”, dem Schiff, das von israelischem Militär gestürmt wurde. Doch die Bezeichnung Aktivist ist weder geschützt noch ein verbrieftes Qualitätssiegel.

Wer sich also freiwillig als Passagier auf ein Aktivisten-Schiff eincheckt, sollte sich vorher ausreichend darüber informieren, wer die Organisatoren und Aktivisten der “Solidaritätsflotte” sind. Und genauso sollte jeder Journalist, der über die Ereignisse berichtet, versuchen, sich ein klares Bild von der Sorte Aktivisten zu machen, über die er oder sie als “Opfer” berichtet.



Das konnte man letzte Woche - nein, nicht in der Süddeutschen lesen, sondern in der taz. [1] Nun ist es aber nicht nur so, dass das eben nur nicht geschrieben wurde auf der SZ. Sondern es hat ganz den Anschein, als widerspräche das auch grundlegend der Haltung der Süddeutschen. Anders lässt sich kaum erklären, dass dort über die Hintergründe der die “Free Gaza”-Flottille organisierenden IHH praktisch nichts zu finden ist. Wie relevant diese Informationen aber wären, zeigt etwa Report Mainz [2]







Auch die Bilder der von den “Friedens”-Aktivisten malträtierten israelischen Soldaten [3] , die die türkische Zeitung Hürriyet veröffentlicht hatte, interessierten bei der SZ nicht.



brutalitaet-der-blockdebrecher



Ebensowenig interessierte es sueddeutsche.de, dass die Hamas die angeblich so notwendigen Hilfslieferungen nicht angenommen hat. - Und noch weniger, dass die angeblich so dringend benötigten Medikamente zum Teil bereits abgelaufen waren.


[4]
medikamente



Nein, sueddeutsche.de beschränkt sich darauf, etwa Henning Mankell zu zitieren,



[5]
mankell



- einen Autor, der erst im vorigen Jahr verdeutlicht hat, was er vom bloßen Existenzrecht des Staates Israel hält: Nämlich gar nichts. Genauso viel - nämlich gar nichts - konnte Mankell übrigens zu den Vorfällen auf der “Mavi Marmara” sagen. Er war nämlich nicht drauf. Er befand sich vielmehr zu dem Zeitpunkt des Vorfalls nicht nur auf einem ganz anderen Schiff, sondern darüber hinaus auch noch im Land der Träume. Es war vier Uhr morgens und er hat - eigenen Angaben zufolge - geschlafen.



Zurück zur IHH: Gehört hat man bei der SZ offenbar schon, dass da wohl irgendwer Kritik an ihr übt. Da musste Peter Münch schon betonen, dass Israel “nun” “Nähe zu Hamas und anderen Islamisten vorwirft”. [6] - was eine in Tatsachenverfälschung ausgeartete Untertreibung ist, wenn man weiß, dass die IHH bereits seit 1997 ermittelt wird [7]


Es waren nicht israelische, sondern türkische Medien (Vatan und Milliyet), die am Mittwoch darüber berichteten, dass mindestens 40 der Aktivisten auf der “Mavi Marmara” gewaltbereit gewesen seien und drei der Toten vor ihrer Abreise gegenüber Freunden und Verwandten gesagt hätten, dass sie auf diesem Trip als “Märtyrer” sterben wollen. [1]



Das ignoriert man bei sueddeutsche.de schlichtweg und behauptet stattdessen, es handle sich bei alledem um

Legitimierungsversuche Israels

Derweil versucht Israel, die Istanbuler Hilfsorganisation IHH, der das gekaperte Schiff Mavi Marmara gehört, in die Nähe von Terrororganisationen zu rücken. Das armeenahe israelische “Intelligence and Terror Information Centre” (Itic) verbreitete kurz vor dem Angriff einen Bericht, der dem IHH “Verbindungen zum globalen Dschihad” sowie “Verbindungen zu al-Qaida” unterstellt. IHH-Vizechef Yavuz Dede bezichtigte Israel deshalb der “Desinformation”. [8]

Kein Wunder, schließlich ist die IHH auch offensichtlich eine der Informationsquellen der SZ [9]



ihh-sprach-von


Wer sich als Passagier auf ein Aktivisten-Schiff begibt, sollte sich besser vorher informieren, wer die Organisatoren der Reise sind. Dies sei auch den Medien angeraten
[1]

… zumindest dann, wenn sie nicht vollends den Eindruck erwecken wollen, das Organ antisemitischer Extremisten zu sein.





Jaspis





[1] http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=tz&dig=2010%2F06%2F04%2Fa0126&cHash=a1593226e9
[2] http://www.swr.de/report/-/id=233454/did=6481392/pv=video/nid=233454/qsb6iy/index.html
[3] http://www.welt.de/politik/ausland/article7930203/Aufnahmen-zeigen-Brutalitaet-der-Blockadebrecher.html
[4] http://idfspokesperson.com/2010/06/03/unloading-of-humanitarian-aid-from-the-flotilla-continues-3-june-2010/
[5] http://www.sueddeutsche.de/politik/israelischer-angriff-auf-gaza-flotte-mankell-bestuerzt-und-bestohlen-1.953797
[6] http://www.sueddeutsche.de/politik/proteste-nach-angriff-auf-gaza-konvoi-nieder-mit-israel-1.952594
[7] http://www.suedwatch.de/blog/?p=3211
[8] http://www.sueddeutsche.de/politik/angriff-israels-auf-hilfskonvoi-erdogan-fordert-strafe-fuer-blutiges-massaker-1.953296-2

[9] http://www.sueddeutsche.de/politik/israel-tuerkei-warnt-israel-vor-irreparablen-folgen-nach-flottilleneinsatz-israelischer-mini-1.951983

Geschrieben in Antisemitismus, Es stand -nicht- in der SZ, Islamismus, Israel/Nahost, Meinungsvorgabe, Terrorismus | 2 Kommentare

2 Reaktionen zu ““Wer sich als Passagier auf ein Aktivisten-Schiff begibt, sollte sich besser vorher informieren, wer die Organisatoren der Reise sind. Dies sei auch den Medien angeraten””

  1. am 15 Jun 2010 um 10:401harrytisch2009

    Es ist sehr zu begrüßen, dass die SZ als publizistische Ingenieuse der Seele eins mit dem Klassenstandpunkt ist.

    Insbesondere vor dem Hintergrund des wahren Ausmaßes der humanitären Katastrophe in Gaza:

    http://bluthilde.wordpress.com/2010/06/09/gaza-das-wahre-ausmas-der-humanitaren-katastrophe/

  2. am 12 Jul 2010 um 12:272Jens Keller

    Am 12. Juli 2010 wurde bekannt, dass der Bundesinnenminister die IHH als Unterstützungsverein für Terroristen verboten hat. In SZ-online muss man freilich sehr genau suchen, bis man die entsprechende Nachricht findet. Sie steckt in der Rubrik “Politik kompakt” und kann praktisch nur entdeckt werden, wenn man gezielt danach sucht.
    Beinahe überflüssig zu erwähnen, dass sich die SZ einen Hinweis auf die Hilfsschiff-Affäre von Anfang Juni erspart - wäre auch zu peinlich, wenn sich ein SZ-Leser noch an den Gefühlsaufwand erinnerte, mit dem die SZ Schreiberlinge für den Hamas-Nachschub eintraten.

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Übersetzung von Fabian Künzel