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“Wo Ratten auch auftauchen, tragen sie Vernichtung ins Land…”

11. Juni 2010 von moritatensaenger

“Wo Ratten auch auftauchen, tragen sie Vernichtung ins Land, zerstören sie menschliche Güter und Nahrungsmittel. [...] Sie sind hinterlistig, feige und grausam und treten meist in großen Scharen auf. Sie stellen unter den Tieren das Element der heimtückischen, unterirdischen Zerstörung dar - nicht anders als die PVV-Wähler unter den Menschen.” [1]




Wenn auch die Süddeutsche Zeitung mit ihrer Tochter sueddeutsche.de das Ergebnis der Niederländischen Parlamentswahlen nicht im Wortlaut so kommentieren ließ, so scheint Thomas Kirchner, der Kommentator, doch ein Fan gleichartigen propagandistischen Gedankengutes zu sein. Weshalb er seinen Text [2] zur o.g. Wahl mit den Worten überschrieb:



neu-21



An dieser Stelle also ein kurzer, um Entschuldigung bittender Gruß an jene  1.438.706  Niederländer, welche die PVV (Partij voor de Vrijheid [3]) gewählt haben [4] und denen deswegen von Süddeutsche-EU-Redakteur Thomas Kirchner nicht nur die Fähigkeit zu eigenständigem Denken aberkannt wurde, sondern denen der Schreiberling den Status “Mensch” entzog, um sie zu rechten Ratten zu entwerten. Kirchners Einstellung zu demokratischen, rechtsstaatlichen Gepflogenheiten wird allerdings zumindest den suedwatch.de Lesern nicht unbekannt sein, haben wir doch schon vor einem halben Jahr einen ausführlichen Blick darauf geworfen [5].



Mit tönendem Gruß



Ihr Moritatensaenger



[1] Zitat aus http://de.wikipedia.org/wiki/Der_ewige_Jude , mit Ausnahme des Begriffs „PVV-Wähler”, der im Original „Juden” lautet.

[2] http://www.sueddeutsche.de/politik/niederlande-wilders-und-die-wahl-der-erfolg-des-rechten-rattenfaengers-1.956861

[3] http://www.groepwilders.com/website/default.aspx?ID=4

[4] http://de.wikipedia.org/wiki/Niederl%C3%A4ndische_Parlamentswahlen_2010#Wahlergebnis

[5] http://www.suedwatch.de/blog/?p=2110



Geschrieben in SZ-Kritik Allgemein, Sonstige | 6 Kommentare

6 Reaktionen zu ““Wo Ratten auch auftauchen, tragen sie Vernichtung ins Land…””

  1. am 12 Jun 2010 um 15:351elias

    Das ist ja grauselig.
    Eventuell hängt diese Überschrift mit dem Umstand zusammen, dass sehr viele junge(!) Menschen Herrn Wilders wählten, dieser sehr populistisch agierte und dass es eine eigentlich jedem Kind bekanntes Märchen gibt. In dem ein Rattenfänger eben keine Ratten fängt.
    Sie schaffen es irgendwie das zu “übersehen” und stattdessen dem “Schreiberling” vorzuwerfen, aus Niederländern “rechte Ratten” zu machen. Ernsthaft? Und dann noch mit einem “Zitat” aus “Der ewige Jude” überschreiben. Vernunft irgendwo? Anstand?
    Sie scheinen die Sage ja zu kennen, sonst würden sie Herrn Kirchner nicht vorwerfen, den Niederländern das eigenständige Denken abzusprechen. Umso infamer.
    Völlige Disqualifikation…

  2. am 13 Jun 2010 um 15:132moritatensaenger

    Lieber Elias,

    das Bild vom “Rattenfänger” wird durchaus auch in Der ewige Jude verwendet, wo Charlie Chaplin -von den Nazis als Jude “denunziert”- in diese Rolle gezwungen wird, indem man ihn, den Juden und also “Rattenfänger”, bei einer Visite in Berlin zusammen mit den begeisterten -also verführten- Bürgern zeigt. Zu sehen ist das im Film auf Rolle 6-124 (http://www.cine-holocaust.de/cgi-bin/gdq?efw00fbw001580.gd). Mein Zitat aus diesem Film ist also in mehrfacher Hinsicht gerechtfertigt.

    Aber zu ihrer These, womit die Überschrift des SZ-Kommentars “tatsächlich” zusammenhängen könnte: Sie wollen uns hier doch nicht wirklich weismachen, dass Thomas Kirchner als Autor des SZ-Artikels, die Wähler der PVV um Geert Wilders mit jenen “Kindern” vergleicht, die der Sage des Rattenfängers von Hameln zugrunde liegen? Wenn Sie sich nämlich für einen Moment aus Ihrer vereinfachenden Märchenwelt verabschieden und sich informieren, dann werden Sie feststellen, dass die darin Beschriebenen für eine im positiven Sinne tatkräftige, in eine neue Zukunft aufbrechende Generation* steht. Und ein positives Licht ist das Letzte, so viel ist sicher, in das man bei der Süddeutschen die Wähler Wilders betten würde.

    Es bleibt also dabei: Das Pamphlet des Autors nimmt auf den “Ratten”fänger Bezug, weil sich mit dem Begriff der “Ratte” so wunderbare Assoziationen einstellen. Und dieses Vorgehen, nicht meine Kritik, lässt “Anstand” und -schon lange- “Vernunft” vermissen.

    MtG

    Moritatensaenger

    *von Ost-Siedlern des Mittelalters

  3. am 13 Jun 2010 um 17:273elias

    Lieber Sänger,

    falls Sie mit informieren Wikipedia lesen meinen, danke, tat ich.
    Es gibt anscheinend verschiedene Theorien zur Herkunft der Sage, die hier nicht Thema sind. Positives oder negatives Licht sind auch nicht Thema.
    Sie stimmen mit mir scheinbar darüber überein, dass die Bezeichnung bestimmter Menschengruppen oder einzelner Menschen als Tiere eine lange und tradierte Geschichte hat. Politische Zoologie bezeichnen das klügere Menschen als ich. Mehr nicht. Diese Bezeichnungen sind wandelbar und einzig der Fakt, dass es sie gibt hat in dieser Geschichte bestand.
    Auch nicht Thema.

    Der Begriff des Rattenfängers, um den es hier eigentlich geht impliziert aber gerade, dass er nicht Ratten fängt. Darauf wollte ich sie “hinweisen”. In meiner einfachen Märchenwelt ist das der Twist den sie verpasst haben. Ihre Schlussfolgerung also, junge Niederländer wären “rechte Ratten” weil sie von einem “rechten Rattenfänger” verführt wurden, ist schlicht falsch. Ebenso im Hinweis auf “Der ewige Jude.”

    Im Film nun, da verlasse ich mich auf ihre Sichtweise, ist ein Jude ein Rattenfänger. Wie hilft ihnen das bei ihrer Argumentation? Außer das sie über die Hintertür (die argumentativ eigentlich fest verschlossen ist) das Wort Jude in ihren Artikel einbinden. Und das Zitat ist eben KEIN Zitat zum Thema des Rattenfängers sondern zur politschen Zoologie des dritten Reiches. Es hat kein Zusammenhang mit dem von ihnen genannten Ausschnnitt mit Charlie Chaplin.

    Letztendlich ist ihr Kommentar beispielhaft für ihr “Aurgumentation”.
    Ihre Schlussfolgerung hat keinerlei Bestand im Hinblick auf die vorgebrachten “Argumente”

  4. am 13 Jun 2010 um 22:434moritatensaenger

    “Und das Zitat ist eben KEIN Zitat zum Thema des Rattenfängers sondern zur politschen Zoologie des dritten Reiches.”

    Besser: eines zur “politischen Zoologie” der Süddeutschen. Sie können es drehen und wenden wie Sie möchten, mein Bester, das Wort vom “rechten Rattenfänger” steht nicht bei Kirchner, weil dem das vom “rechten Verführer”, dem “rechten Demagogen”, dem “rechten Hetzer”, dem “rechten Agitator” oder dem “rechten Manipulierer” nicht eingefallen wäre, sondern weil er die Ratte und die mit diesem Tierchen einhergehenden Assoziationen beschwören wollte. Das war zwar unmoralisch, weshalb von mir kritisiert, aber durchaus nicht blöd. Im Neurolinguistischen Programmieren (NLP) kennt man etwas Vergleichbares als “Ankern”, und es ist sehr effektiv. Im Übrigen waren ja auch die Macher des ewigen Juden nicht blöd. Nur eben grenzenlos unmoralisch.

    Grüße

    Moritatensaenger

    PS: Das Büchlein “Politische Zoologie” der klugen Menschen, unter deren Scheffel Sie bescheiden Ihr Lichtlein stellen, ist übrigens bei der Süddeutschen erhältlich:

    http://sz-shop.sueddeutsche.de/mediathek/shop/Produktdetails/Buch+Politische_Zoologie/2176187.do;jsessionid=116BB72B95828209042C482D48211EF8.hesse:9009

    Lesen Sie’s ;-)

    .

  5. am 14 Jun 2010 um 01:515elias

    Ich kann es drehen und wenden wie ich will und trotzdem haben sie Recht weil Sie wissen was der Autor des Artikels wirklich will. Das ist eine Antwort aber auch irgendwie keine. Danke.

    P.S.
    Die “Argumentation”, Kirchner sei unmoralisch aber nicht blöd (weil er das tut, was Sie behaupten das er es tut und auf das Gegenargument damit antworten, dass Sie ja wüssten, was der Autor wirklich wolle…) und die Macher des Films “Der ewige Jude” seien nicht blöd aber unmoralisch ist, so unmoralisch wie das, was sie Kirchner vorwerfen aber irgendwie blöd.

  6. am 14 Jun 2010 um 21:576moritatensaenger

    Wo ist Ihr Problem, elias?

    “Ich kann es drehen und wenden wie ich will und trotzdem haben sie Recht weil Sie wissen was der Autor des Artikels wirklich will.”

    Natürlich weiß ich was der Autor wirklich will. Ein journalistischer Kommentar ist eine Meinungsäußerung und Kirchner verstünde sein Handwerk nicht, würde sein Kommentar…..seine Meinung nicht erkennen lassen! Sie werden also schon erlauben müssen, dass ich aus den rhetorischen Figuren, über die der Autor diese seine Meinung kund tut, schließe, was “er wirklich will”. Und das war’s nun auch zu diesem Thema.

    Grüße

    Ihr Moritatensaenger

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