“weil sie es sich nicht mit den Radikalislamisten verscherzen wollten”
15. Dezember 2009 von Jaspis
Am gestrigen Montag ist es 22 Jahre her, dass die Terrororganisation Hamas gegründet wurde. Auf der SZ ist dazu ein “Bild des Tages” zu finden,
mit der eher lapidaren Bemerkung
Knapp Ein Jahr nach Ende des Gaza-Krieges lässt die im Gazastreifen herrschende Hamas-Organisation wieder ihre Muskeln spielen. Zehntausende Palästinenser kamen zur Jubelfeier anlässlich der Hamas-Gründung vor 22 Jahren nach Gaza - viele freiwillig, andere, weil sie es sich nicht mit den radikalislamisten verscherzen wollten.[1]
Was unter diesem “Muskeln spielen lassen” zu verstehen ist, hätte man erfahren können, wenn die SZ den Artikel von n-tv ganz abgeschrieben hätte und nicht nur den Anfang.
Weiter geht der Text nämlich mit
Und wie bei allen Hamas-Großdemonstrationen zuvor schlug wieder die Stunde der großen Worte: Hamas-Führer Ismail Hanijah wollte den Staat Israel wieder von der Landkarte verschwinden lassen.
“Palästina vom Mittelmeer bis zum Fluss Jordan ist ein islamisches Gebiet, das nicht Gegenstand von Konzessionen ist”, rief Hanijah im Stakkato-Ton den Massen zu. “Wir werden Israel niemals anerkennen.” [2]
Was das bedeutet, ist hinlänglich bekannt: Die Terroranschläge auf Israel werden fortgesetzt, egal welche Zugeständnisse von dort kommen (mit Ausnahme vielleicht der freiwilligen Selbstzerstörung). Für Nachwuchs wird auch ständig gesorgt:
Die Seite wende sich an arabische Kinder und Jugendliche und diene als Ausbildungsinstrument der Hamas, heißt es einer kürzlich in Berlin vorgestellten Untersuchung der Nichtregierungsorganisation Impact-Se (Institute for Monitoring Peace and Cultural Tolerance in School). Nach Angabe eines Sprechers von Impact-Se ist es “eine der gefährlichsten Seiten im Internet, die eine zukünftige Generation von Selbstmordattentätern indoktriniert”.
Die jungen Leser lernen auf Al-Fateh, dass Palästina ein islamisches Land sei, das im Westen an das Mittelmeer grenzt, und nur der Dschihad, der heilige Krieg, sie befreien könne. In der Kolumne “Menschen, die ich liebe” werden Selbstmordattentäter als Vorbilder präsentiert [3]
Andere Publikationen haben es durchaus geschafft, das auszusprechen, was schließlich das primäre Hindernis für die Friedensbemühungen in Nahost ist und bleibt:
Nicht dagegen die SZ. Aber vielleicht wollte man es sich dort ja auch nur “nicht mit den Radikalislamisten verscherzen”.
Jaspis
[1] http://www.sueddeutsche.de/leben/601/496912/bilder/?img=3.0
[2] http://www.n-tv.de/politik/dossier/Hamas-laesst-die-Muskeln-spielen-article639661.html
[3] http://www.zeit.de/politik/ausland/2009-11/Hamas-Kinderseite
[4] http://www.focus.de/politik/ausland/konflikte-hamas-will-israel-nicht-anerkennen_aid_462972.html
[5] http://derstandard.at/1259281856061/Hamas-will-Israel-niemals-anerkennen
1 Reaktion zu ““weil sie es sich nicht mit den Radikalislamisten verscherzen wollten””
Wie unendlich blamabel für die SZ und die Leute die sie repräsentieren. Und ein Hole-in-one für Jaspis. Danke.
Kollegiale Grüße
Moritatensaenger