Ums Eck geschossen….den Jud getroffen.
6. November 2013 von moritatensaenger
Mit antisemitischen Karikaturen ist man bei der Süddeutschen vorsichtig geworden. Erst recht nachdem sich kürzlich sogar der Presserat bequemt hat, beinahe (!) eine Rüge auszusprechen (suedwatch.de’s Autorin Jaspis berichtete hier darüber). Trotzdem scheint es im Hause weiter zu gären - schließlich wurde nicht therapiert, was auch nicht Aufgabe des Presserates ist, sondern nur mahnend der Zeigefinger erhoben - weshalb unser Blatt jetzt einfach die Verantwortlichkeit auslagert und sich jener bedient, die - von jüdischem Selbsthass geplagt - die Dreckarbeit übernehmen. Man schießt in München sozusagen um die Ecke, damit der Jud aus sicherer Deckung getroffen werden kann.
Womit wir auch schon beim Thema und einem Artikel von Ex-Israel-Korrespondent Thorsten Schmitz angelangt sind. Schmitz wurde ja bei suedwatch.de schon ausreichend als Desinformator vorgeführt (etwa hier, wo seine Behauptung widerlegt wurde, die Juden würden die Palästinenser verdrängen). Solcherart Arbeitsweise hätte ihm bei anderen Tageszeitungen und bei anderen Verlagen längst geschadet, bei der SZ qualifiziert sie ihn aber derart, dass er jetzt auch noch für die Rubrik Kino schreibt. Natürlich nur, weils da gerade um sein “Fachgebiet” geht: die Juden. Genauer: Israels Juden. Im aktuellen Fall um deren gern kolportierte Weltherrschaft - wenn auch mit auf den Waffenmarkt gerichteten Blick - und um die blutigen Handlungen, welche die Juden, vulgo Israelis, bekanntermaßen rituell an Unschuldigen vollziehen. Diesmal allerdings wird da im Gegensatz zur klassischen antisemitischen Version kein Christenkind entführt und niedergemetzelt, sondern es sind die Palästinenser, an denen der finstere Jud seinen Trieb auslebt. Und das nicht nur an Ostern, sondern so oft sich die Gelegenheit ergibt. Was häufig ist, denn die Juden nutzen einfach die unschuldigen, ihnen ausgelieferten Palästinenser als menschliche Versuchsobjekte für ihre Waffenindustrie. Das sagt knapp und ungeniert die Headline des Schmitz Artikels…
…und das drängen die Behauptungen des SZ-Autors…
“‘The Lab’ zeigt, dass jede israelische Militäroperation im Gazastreifen und im Westjordanland auch ein Werbefeldzug ist für Israels Waffenindustrie. Beim Gaza-Krieg von 2008 etwa kamen elf Israelis ums Leben - und mehr als 1200 Palästinenser. Es ist dieses Missverhältnis, das anderswo aufmerksam registriert wird. Seit den Anschlägen auf das World Trade Center, den Kriegen im Irak und in Afghanistan pilgern Armee-Vertreter aus aller Welt nach Israel. ‘Die Leute mögen es, Waffen zu kaufen, die schon getestet wurden und seit zehn, 15 Jahren erfolgreich im Einsatz sind’, gibt der frühere Verteidigungsminister Benjamin Ben-Elieser im Film zu.” (Zitat Thorsten Schmitz)
…und des Machers des besprochenen Films, Yotam Feldman,…
“Sommerregen, Kiefernduft, Herbstwolken, Gegossenes Blei - das sind nur einige jener poetischen Namen, die das israelische Militär seit 2005 seinen Angriffen auf den Gazastreifen gab. De facto jedoch herrscht seit mehr als sieben Jahren der Zustand eines permanenten Krieges gegen die Bevölkerung von Gaza, denn zwischen den Großattacken gibt es keine Atempause, die frei wäre von israelischen Invasionen zu Lande oder gezielten Tötungen aus der Luft.Einige dieser israelischen Angriffe waren Reaktionen auf palästinensische Attacken, Winterregen beispielsweise folgte der Geiselnahme des israelischen Soldaten Gilad Schalit, meist aber hatten die Angriffe wenig mit einer Bedrohung Israels aus dem Gazastreifen zu tun. Auch die aktuelle Operation wurde begonnen, obwohl kurz zuvor eine langfristige Waffenruhe zwar noch nicht unterschrieben, immerhin aber ausgehandelt worden war, nur Stunden bevor Israel den Militärchef der Hamas ermordet hatte. Ein hoher Offizier der israelischen Armee hat einmal die israelische Militärstrategie in Gaza mit dem Einsatz eines Rasenmähers verglichen: So gesehen sind die Operationen des Militärs keine abgeschlossenen Ereignisse. Das Ende der einen markiert lediglich den Beginn der Wartezeit bis zur nächsten Operation, die unweigerlich kommen muss.” (Zitat in der ZEIT)
…ins Unterbewusstsein. Wer jetzt z.B. an die medizinischen Versuche der Nazis in den Konzentrationslagern denkt, der ist durchaus auf dem richtigen Weg, denn die Juden von heute als die wahren Nachfolger der nationalsozialistischen Verbrecher darzustellen, ist ein gern genutztes Werkzeug modernen Antisemitismus.
Es ist der Streifen “The Lab” des linken israelischen Anarcho-Aktivisten, Ex-Haaretz-Journalisten und nun auch Filmemachers Yotam Feldman, den Schmitz freudig präsentiert. Bezahlt wurde Feldmans Propagandaschinken vom israelischen Kinder- und Doku-Kanal Channel 8/Noga-Communications, von Belgiens RTBF und von Frankreichs Staatsfunk France TV (zumindest bei letzterem hat man ausreichend Erfahrung mit solcherart “Dokus”).
Damit schon zu Beginn des Schmitzschen Werkes wenigstens ein bissl der Ruch von ermordeten Kindern aufzieht, bebildert man den Artikel ausgerechnet mit einem Screenshot - von tausenden möglichen aus dem 60 Minuten langen Film - der den Erfinder einer der besprochenen Waffen zeigt, wie er den Lauf und das Vorderteil seiner CornerShot, mit der man wie der Name sagt um die Ecke schießen kann, mit einem Plüschlöwen tarnt…
Ein dämlicher “Gag” übrigens, den sich der Reserveoffizier und Waffenerfinder besser zweimal überlegt hätte, der aber spontan während der Filmaufnahmen für einen Beitrag (hier: YouTube-Video) des amerikanischen Discovery-Channel entstand. Ein Kanal, der für seine flachen, pseudoabenteuerlichen Serien so bekannt oder berüchtigt ist wie die Süddeutsche für ihren journalistischen Niedergang. Aber es ist genau dieses sensationsheischende, populistische Niveau, das Feldman - der sich mit seiner Vorgehensweise als israelischer Abklatsch von Michael Moore präsentiert - benützt um die Juden, vulgo Israel, pauschal zu diffamieren. Und dafür scheint die Münchner Gosse mehr als dankbar. Wenn man sich dort auch nicht entscheiden kann, ob die Juden nun darüber hinaus zu verurteilen sind, weil sie sich angeblich weltweit in Massen - und z.B. auch in Deutschland - Waffen besorgen…
“Deutschland serviert. Seit Jahrzehnten wird Israel, teils umsonst, mit Waffen versorgt. Israels Feinde halten das Land für einen gefräßigen Moloch.” (Zitat SZ unter der - siehe oben - vom Presserat beanstandeten Karikatur)
…oder weil sie selbst es sind, die den Markt damit überschwemmen:
“Im vergangenen Jahr hat Israels Rüstungsindustrie Waffen und Kriegstechnologie im Wert von sieben Milliarden US-Dollar an Länder wie Angola, China, Indien und Korea verkauft.” (im hier kritisierten Artikel)
Typisch für die Stimmungsmache jedenfalls ist: der Jud ist immer schuld, egal was er anstellt. So festgefahren ist man in seinen Ressentiments, dass einem garnicht mehr auffällt wie lächerlich man sich macht, wenn man plumpe Hetze wie die von Yotam Feldman in peinlicher Penetranz versucht auf seriös zu zerren. Zitate:
“Yotam Feldman recherchiert unideologisch und mit gespielter Naivität. Der Film beeindruckt - auch weil er das Waffengeschäft beleuchtet, ohne die Moralkeule zu schwingen. [...] Feldman recherchiert unideologisch. Seine Fragen sind nicht in Provokationen verpackt, sondern er gibt sich (scheinbar!) neutral. [...] Das unethische Waffengeschäft beleuchtet Feldman, ohne die Moralkeule zu schwingen.”
Rabarber..rabarber..rabarber….liebe SZler, das könnt ihr noch hundertmal wiederholen, deshalb wird aus dem verbohrten linken “Aktivisten” Feldman…
“Yotam Feldman is a journalist and activist. [...] He participates in “Anarchists Against Walls” demonstrations and activities in the West Bank …” (Zitat Surveillance Studies Center Queens)
“Die Anarchists Against the Wall lehnen die Besetzung der Palästinensischen Autonomiegebiete kategorisch ab, kooperieren aktiv mit Teilen der palästinensischen Unabhängigkeitsbewegung und schließen gemeinsame Demonstrationen mit Mitgliedern der militanten Palästinenserorganisationen PFLP und Fatah nicht aus. Sie betonen, dass ihre direkten Aktionen in den Palästinensischen Autonomiegebieten unter Führung der lokalen Gemeinden durchgeführt werden.” (Zitat Wikipedia)
…kein journalistisch neutraler Beobachter. Und aus einem Indoktriantions-Streifen kein Dokumentarfilm. Richtig ist: Die Juden werden seit dem ersten Tag der Staatsgründung Israels von einem Krieg in den nächsten gezerrt. Zunächst überwiegend klassisch militärisch angegriffen und dort nicht zu besiegen, verlegt man spätestens seit dem linken Terroristen und Nationalisten Jassir Arafat auf beständigen Terror, um die ethnische Säuberung der Levante von den unreinen Juden zu einem erfolgreichen Ende zu bringen. Unterstützt dabei von einer Presse, wie sie unter Stalin nicht ideologisch verbohrter und verlogener hätte sein können. Richtig ist deshalb auch, dass die Juden über eine ausgesprochen erfolgreiche Militärindustrie verfügen. Der Löwenanteil, repräsentiert durch die Israel Militäry Industries (IMI), ist in staatlicher israelischer Hand. Die Hersteller der Handfeuerwaffen, auf die sich der Propagandastreifen und Schmitz Geschreibsel beziehen, zusammengefasst in den Israel Weapon Industries (IWI), wurden dagegen schon lange aus den IMI ausgegliedert und sind seit einigen Jahren auf dem Weg der Privatisierung. Trotzdem kann man das alles kritisieren. Wie man auch kritisieren kann, dass zahlreiche weltweit genutzte hochtechnologische Produkte der Medizintechnik, von der Insulinpumpe bis zur HiTec-Kamera für die Edoskopie, auf israelischer Militärtechnologie basieren. Oder man kann neidvoll bemäkeln, dass u.a. die Anreize aus dem anspruchsvollen Militärsektor einen brilliant ausgebildeten Nachwuchs für Wirtschaft und Wissenschaft hervorbrachten. Talente, die in Massen auch zivile Hochtechnologieunternehmen dazu veranlassen, in Israel zu investieren, zu forschen und zu produzieren (PDF)…
… Aber man sollte bei aller Kritik doch bei der Wahrheit und bitte einigermaßen seriös bleiben. Den Juden zu unterstellen, sie wären wenigstens erfreut über gewalttätige Konflikte mit ihren Nachbarn, ja anklingen zu lassen, sie würden diese möglicherweise sogar provozieren, um ihre Waffensysteme an Menschenopfern zu “erproben”, nimmt es an verleumderischer Qualität durchaus mit den Lügengeschichten der Nazis auf.
Das Sahneschnittchen habe ich mir aber für den Schluß aufgehoben, liebe Leser. Genießen Sie es und lesen Sies ruhig zweimal, das Entsetzen steigt mit jedem Mal, denn es führt Sie tief in die Geisteswelt von Thorsten Schmitz. Oder in den rückwärtigen Inhalt seiner Hose, was eindeutig zu klären mir nicht möglich scheint. In seinem Artikel in der ZEIT schreibt Filmemacher Feldman mit Bezug auf die Opferzahlen der Operation Gegossenes Blei…
“Die - bisher - beispiellose Gewaltanwendung während der Offensive Gegossenes Blei im Jahr 2008/2009 zeigte sich allein schon im extrem ungleichen Verhältnis der Opferzahlen: Den 1.400 palästinensischen Toten standen 13 israelische gegenüber.”
Das ist unredlich dargestellt, aber es ist immer noch eine diskutierbare Meinung. Anders sieht das bei der Variante des Themas aus, wie sie Thorsten Schmitz von der Süddeutschen Zeitung entfahren ist…
Gelesen? Ein Missverhältnis ist das nach Ansicht Schmitz’! Deutsche Sprache, klare Sprache.
Tja, die Juden von heute sind auch nimmer das, was sie mal waren.
Für manche einfach schwer zu schlucken.
Mit tönendem Gruß
Ihr Peter Zangerl alias Moritatensaenger