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Klappe - Die Zweite.

26. Juni 2009 von Jaspis

Nachdem der letzte Versuch, die Berliner Polizei zu verunglimpfen, daneben ging [1], wird nun ein neuer Anlauf gestartet:



todesschuesse-vor-sex-museum

Bei einer Routinekontrolle vor einem Sex-Museum attackiert ein Mann zwei Polizisten und wird erschossen [2]

Unter der Einleitung “Was war passiert?” wird ein Tathergang beschrieben, den man für den tatsächlichen Ablauf der Vorkommnisse vom Donnerstag halten soll:

Ein Berliner Polizist hat vor einem Sex-Museum in der Nähe des Kurfürstendamms auf offener Straße einen Mann erschossen, der seinem Kollegen eine Pistole an den Kopf hielt. Der Angeschossene starb kurz nach dem Vorfall am Donnerstagnachmittag in einem Krankenhaus.

Die beiden Polizisten wollten den Mann vor dem Beate-Uhse-Museum an der Kantstraße am Bahnhof Zoo überprüfen. Nach Angaben der Polizei wehrte sich der Mann und griff die Polizisten an, unter anderem mit Tränengas. Er entriss einem der Beamten dessen Pistole und hielt sie ihm an den Kopf. Der zweite Polizist schoss mehrmals und verwundete den Mann tödlich.

Dass es sich tatsächlich um Nothilfe gehandelt hat, wird offenbar bezweifelt und so wird nicht nur verwundert festgestellt

Staatsanwaltschaft sieht korrektes Verhalten

und gefragt

Hat sich die Berliner Polizei korrekt verhalten, als sie am Donnerstag einen Mann erschossen hat, der einen Beamten bedrohte?

sondern auch der Hinweis in die zu denkende Richtung gegeben:

Die Diskussion um die Rechtmäßigkeit des Waffeneinsatzes ist nicht aus der Luft gegriffen: Zuletzt hatte ein Berliner Polizist am Silvestermorgen einen Autodieb in Brandenburg erschossen. Gegen den Polizisten wird wegen des Verdachte des Totschlags ermittelt. Der Beamte soll achtmal auf den unbewaffneten Mann gefeuert haben.

Nun gut, könnte man mit viel Wohlwollen sagen, möglicherweise war zu dem Zeitpunkt, zu dem die SZ ihren Artikel eingestellt hat, also um 14:37 Uhr einfach noch nicht mehr als das bekannt, so dass man eben das abschreiben musste, was man bekommen konnte. Man will ja schließlich aktuell sein. Die Quelle der SZ (und auch anderer Zeitungen, die ebenfalls nicht selbst recherchiert haben), die “Morgenpost Online”, wusste zunächst ja auch nicht mehr. Allerdings sollte man dann, wenn man ohnehin schon nicht viel sagen kann, auch eine gewisse Zurückhaltung mit Mutmaßungen und Unterstellungen zeigen.

Mittlerweile, um 15:45 Uhr, gibt es aber einen Bericht aus erster Hand, der abzuschreiben für die SZ ebenfalls nicht allzu schwer sein sollte: Die Pressemeldung der Berliner Polizei. Darin wird der Tathergang wie folgt geschildert:

Nach dem gegenwärtigen Stand der Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei hatten gestern gegen 16 Uhr in der Joachimstaler Straße in Charlottenburg zwei 32 und 37 Jahre alte, uniformierte Beamte des zuständigen Polizeiabschnittes 27 in einer Spielhalle einen Mann überprüft. Der dortige Bereich gilt als kriminalitätsbelasteter Ort, so dass zur Gefahrenabwehr anlassunabhängige Personalienüberprüfungen durchgeführt werden dürfen.

Danach wies sich der Mann als 33-jähriger Kroate aus. Bei der durchgeführten Überprüfung wurde festgestellt, dass gegen ihn zwei Haftbefehle bestanden. Ihm wurde deshalb die Festnahme erklärt und er wurde in Richtung des in der Kantstraße abgestellten Einsatzwagens geführt. Kurz vor Erreichen des Dienstwagens hat der Kroate einem Beamten unvermittelt Reizgas ins Gesicht gesprüht und ihn überwältigt. Dabei hat er ihm die Dienstwaffe entwendet, die er nach gegenwärtigem Ermittlungsstand sofort auf den noch von ihm festgehaltenen Beamten richtete und forderte, ihn „laufen zu lassen“. Dem Beamten gelang es, sich loszureißen und wenige Schritte in Richtung einer Litfasssäule zu flüchten, als der Kroate einmal auf ihn schoss und ihn verfehlte. Daraufhin gab der zweite Beamte zwei Schüsse aus seiner inzwischen gezogenen Waffe in Richtung des Kroaten ab und verletzte ihn schließlich tödlich. [3]

Die simple (?) “Bedrohung”, die sich noch - stark angezweifelt - in dem SZ-Bericht findet, entpuppt sich als unmittelbare Bedrohung für Leib und Leben des angegriffenen Polizisten. - Die klassische Nothilfe-Situation.

Bei “Morgenpost Online”, der Quelle des SZ-Berichts, hat man inzwischen nachgelegt und die neuen Erkenntnisse in einem weiteren Artikel veröffentlicht. [4] Ob das wohl auch bis zur SZ durchdringt? Oder genügt es dort, die Berliner Polizei ein weiteres Mal als blind schießwütigen Haufen darzustellen?





Jaspis





[1] http://www.suedwatch.de/blog/?p=1071
[2] http://www.sueddeutsche.de/,ra8m1/panorama/14/473528/text/
[3] http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/131016/index.html
[4] http://www.morgenpost.de/berlin/article1120749/Schiesserei_am_Zoo_Spur_zu_Mord_an_Millionaer.html

Geschrieben in Halbwahrheiten | 0 Kommentare

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Übersetzung von Fabian Künzel