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WatchShot#42: Gerade erst tot und schon sooo integriert.

9. April 2013 von moritatensaenger

Ein Deutscher kämpft in Syrien. Damit rüttelt uns die SZ auf [1].

“Deutsche im syrischen Bürgerkrieg”



Und nicht nur das, er ist auch dort gefallen. Im ersten Moment denkt man: Was? Der Mann ist in Syrien - O-Ton SZ - gefallen [2]? Die Bundeswehr jetzt in Syrien? Deutsche Soldaten verteidigen Deutschland nun auch am Antilibanon? Nicht ganz, wie der weitere Text erklärt:

“Als gut gelaunter Mann [...] verlässt derDeutsch-Tschetschene Aslanbek F. seine Familie. In Richtung Syrien, wo er seine muslimischen Brüder im Kampf gegen Assad unterstützen will. Wenige Wochen später ist er tot.”


Ahsooo! Keine Bundeswehr. Und entgegen der Überschrift doch kein Deutscher? Naja, doch: ein Deutsch-Tschetschene ist er angeblich gewesen. Der Spiegel weiß zwar [3], dass Aslanbek F. einen russischen Pass hatte, also Russe war, aber wer will jetzt schon mit Erbsenzählen anfangen. Anscheinend war der Tote zu Lebzeiten nämlich so integriert in Deutschland, dass das mit der Zugehörigkeit zum Volk der Tschetschenen (und dem russischen Pass) dahinter zurück tritt. Und wirklich, er hat sich gut eingefügt, der seit 10 Jahren hier lebende Sohn von Einwanderern aus Tschetschenien…

“‘Das Leben in Schleswig-Holstein ist gut, tausendmal besser als Tschetschenien’, sagt sie [Aslanbek F.s Frau] . Zwar habe ihr Mann keine regelmäßige Arbeit gehabt in Deutschland, nur gelegentlich habe er als Gerüstbauer gearbeitet. Trotzdem sei man hier zufrieden gewesen.”


Wie schön. Man war hier zufrieden. Auch die Gattin ist in Deutschland aufgeblüht und hat sicherlich regen Kontakt mit der autochthon deutschen Nachbarschaft…

“Die Wohnungstür von Familie F. öffnet Karina, Aslanbeks Ehefrau. Sie ist Ende zwanzig, trägt die “Abaja”, das schwarze Tuch der Muslima, das sie von Kopf bis Fuß umhüllt. Nur ihr Gesicht ist unbedeckt.”


Wie zuvor auch schon der Gatte reges Interesse an der neuen Heimat zeigte…

“Früher, wenn sich Aslanbek nicht um die Familie kümmerte ["Gänge zum Amt fallen ihr schwer. Das hat früher alles ihr Mann gemacht"], dann ging er nach Informationen der Sicherheitsbehörden in die ‘Ibnu Taymiyya Moschee’ in Kiel. Seit Jahren schon wird die Gemeinde vom Verfassungsschutz beobachtet.”


Bei allem Engagement hatte Aslanbek aber doch eine Sache falsch oder garnicht verstanden, worüber ihn die wohlmeinenden, um Integration und kulturelles Liebhaben bemühten und den Islam die Islame besser als die Muslime kennenden Deutschen hätten aufklären müssen:

DEN Islam gibt es nicht. Ebensowenig wie (dann) DIE Muslime. Sind alles Individuen. Weswegen seine Idee…

“Offenbar will er an der syrischen Front seine muslimischen Brüder unterstützen”


…von Anfang an zum Scheitern verurteilt war. Kein “DIE Muslime” = keine “muslimischen Brüder”. Logisch, oder? Sollte ganz einfach sein. Aber nach all dem Gemosere wollen wir die Süddeutsche nun auch mal loben. Endlich stellt man dort den Beruf des “Heiligen Kriegers” nicht mehr durch Anführungszeichen in Frage…

“Wenige Tage nach der Aufnahme wäre er 32 Jahre alt geworden. Doch stattdessen ist er als Heiliger Krieger im Bürgerkriegsland Syrien gefallen”


…was ein Stück mehr an Integration bedeutet. Denken Sie nur an Heinz, der ohne Anführungszeichen als Maurer auf dem Bau arbeitet; Carsten, der als Immobilienmakler ohne Anführungszeichen seinen Porsche finanziert; Sara-Annika, die als Autonome - wie Großpapa mit (An-)Führer aber ohne Anführungszeichen - versucht den Staat zu einem besseren zu machen und jetzt eben Aslanbek ff., der als Heiliger Krieger nach Syrien macht. Ohne Anführungszeichen. Ja und noch ein Punkt mag manchem gefallen. Nachdem die SZ an den Rechten und ganz Rechten selten ein gutes Haar lässt, stellt sie nun auch mal einen Rechtsradikalen so richtig sympathisch dar…

“Außerdem zeigt Karina ein Handyvideo, das offenbar kurz vor seinem Abflug aus Deutschland aufgenommen wurde. Darin ein gut gelaunter Mann in Jack-Wolfskin-Jacke; muskulöse Oberarme, breite Brust, der rote Bart umschließt fast strahlend das kantige Gesicht. In dem Video macht er Witze, beinahe ausgelassen. Angst oder Nervosität vor dem Flug ins Ungewisse scheint er überhaupt nicht zu spüren. Karina hat das Video immer wieder angeschaut, vielleicht trösten sie die verwackelten Bilder vom ‘lächelnden’ Aslanbek ein bisschen über das Foto seines Leichnams hinweg.”


Hach wie schön und entspannt und integriert könnte Deutschland sein, wenn es nur mehr Deutsche wie Aslanbek F. gäbe.



Mit tönendem Gruß

Ihr Moritatensaenger



[1] http://www.sueddeutsche.de/politik/deutsche-im-syrischen-buergerkrieg-mein-mann-ist-ein-schahid-1.1644758

[2] “Als Gefallene werden im deutschsprachigen Raum zumeist Kombattanten bezeichnet, die bei Kampfhandlungen, also meist in Kriegssituationen, durch Gewalteinwirkung zu Tode gekommen sind.” [...] “Kombattanten sind nach dem humanitären Völkerrecht Personen, die unabhängig von der Rechtmäßigkeit des Konflikts zu Kriegshandlungen berechtigt sind.” (beides aus den entsprechenden Artikeln von Wikipedia)

[3] http://www.spiegel.de/politik/ausland/tod-nach-beschuss-erster-deutscher-kaempfer-stirbt-im-syrien-krieg-a-893458.html


Nebenbei: Natürlich habe ich auch gelesen, dass der Artikel von zwei Qualitätsjournalisten vom NDR geschrieben wurde (Sie wissen schon, NDR und SZ sind die deutschen Eingeweihten in Sachen Offshore-Popu-Leaks), aber die Redaktion unseres Blattes ist trotzdem verantwortlich für die dort veröffentlichten journalistischen Ergüsse.

Geschrieben in Extremismus, Islamismus, Meinungsvorgabe, QualitätZSjournalismus, SZkurril, Sprachverwirrung, Terrorismus | 0 Kommentare

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Übersetzung von Fabian Künzel