WatchShot#30: Filibi…Filiba…Filibustata
15. Februar 2013 von moritatensaenger
Nur ganz kurz, liebe Redaktion Politik, weil ich schon auf dem Sprung bin. Ihr habt da gestern geschrieben….
…, die Republikaner würden die Abstimmung durch Dauerreden (genannt Filibuster) blockieren. Das ist natürlich Unsinn. Richtig ist, dass sie die Abstimmung verzögern. Sie haben ihre Gründe dafür, die möglichst objektiv darzulegen durchaus Aufgabe einer anspruchsvollen Tageszeitung ist. Sein könnte, in eurem Fall. Also: Ein Filibuster durch Dauerreden im Fall Hagel gibt es nur in eurer Phantasie. Darüber, wie man das griffig benennen könnte, was die Republikaner im Senat jetzt tun, streiten sich die Gelehrten. Es ist etwas kompliziert. Anscheinend auch zu kompliziert für den US-Korrespondeten eures Blattes, Matthias Kolb…
…, der zwar auch etwas von einem Filibuster zu wissen vorgibt…
“Damit war die Bedingung für den Filibuster erfüllt”
…, andererseits aber eingestehen muss, dass er nicht wirklich Ahnung hat, ob das was er so benennt auch tatsächlich einer ist, weshalb er in seiner wohl etwas selbstüberschätzten “Übersicht” stattdessen auf die Washington Post verweist…
“die Debatte, ob es sich um einen Filibuster oder nicht handelt, hat die Washington Post zusammengefasst”
Soll die das doch dem deutschen Leser erklären. Den beschleicht angesichts dieser Wirrungen eher das Gefühl, dass der fachliche Anspruch an einen “Korrespondenten” heute wohl eher gering ist. Denjenigen unter unseren Lesern, die des Englischen ausreichend mächtig sind, sei zur Erklärung des Phänomens Filibuster statt der Washington Post eher ein Papier des Congressional Research Service ans Herz gelegt, das die Problematik neutraler beleuchtet. Viel Spaß beim Lesen und ich muss jetzt wirklich weg…
Mit verklingendem Gruß
Ihr Moritatensaenger alias Peter Zangerl